Flüchtlingscontainer: Kritik an Auftragsvergabe

Der Auftrag des Innenministeriums an ausschließlich einen Hersteller für Flüchtlingscontainer aus Niederösterreich sorgt für Wirbel. Das Geschäft sei nicht öffentlich ausgeschrieben worden, die Container seien zudem viel zu teuer.

Das kritisiert jetzt ein Container-Hersteller aus Straßwalchen (Flachgau). Das Innenministerium hat einer niederösterreichischen Firma ohne Ausschreibung einen lukrativen Auftrag erteilt - von dort werden Container um zwölf Millionen Euro geliefert. Zunächst hieß es, das Innenministerium habe 700 Container um zwölf Millionen Euro bestellt. Später wurde diese Zahl korrigiert - die Rede war dann von 1.200 Containern, die zwölf Millionen Euro kosten würden. Das ergibt einen Preis von 10.000 Euro pro Container.

„Hatten keine Chance für ein Angebot“

Das sei viel zu teuer, sagt dazu Prokurist Stefan Gschwendtner von der Firma Conzept in Straßwalchen. Das Unternehmen ist der einzige Erzeuger von Containern im Land Salzburg. Bei ihm sei der Preis bei weitem niedriger und liege bei 4.000 bis 6.000 Euro - je nachdem, ob gebrauchte oder neue Container bestellt werden.

Wohncontainer in Werkshalle

ORF

Der Straßwalchener Hersteller hätte deutlich billiger an das Innenministerium liefern können - wurde aber nicht eingeladen, mitzubieten

Das Straßwalchener Unternehmen habe aber keine Chance gehabt, kritisiert Prokurist Stefan Gschwendtner: „Als österreichische Firma fragen wir uns natürlich schon, warum wir da keine Anfrage und damit auch keine Möglichkeit für ein Angebot hatten.“

Ministerium: „Zuwarten wäre fahrlässig gewesen“

Der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck, sagte auf ORF-Anfrage, ein weiteres Zuwarten mit der Bestellung wäre fahrlässig gewesen. Wegen des Umfanges des Auftrages und der Dringlichkeit sei die niederösterreichische Firma zum Zug gekommen. Die Grünen haben eine parlamentarische Anfrage zu der Vergabe angekündigt.

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