Oberpinzgau organisiert Asylquartiere selbst

Der Regionalverband Oberpinzgau zeigt derzeit vor, wie die Unterbringung von Flüchtlingen funktionieren kann. Die Oberpinzgauer Gemeinden haben eine eigene Betreuerin angestellt, die auf Quartiersuche geht. Alle Häuser kommen aber nicht in Frage.

Claudia Heim betreut die Flüchtlinge im Oberpinzgau. Sie sucht selbstständig Quartiere und darf geeignete Häuser auch selbst anmieten. Die Oberpinzgauer Bürgermeister legen dabei vor allem wert auf mehrere kleine Wohneinheiten, statt weniger großer Quartiere.

Integration leichter möglich machen

Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen 55 Menschen im Oberpinzgau aufgenommen - in Neukirchen, Niedernsill, Stuhlfelden, Piesendorf und Krimml. Die kleineren Quartiere würden dabei die Integration in kleineren Gemeinden erleichtern, betont Flüchtlingsbetreuerin Heim.

„Wir hatten in Krimml zum Beispiel unlängst ein Pfarrfest, da haben die sieben Herren schon tatkräftig mitgeholfen. Die Gemeinden können die Asylwerber für eine gewisse Zeit beschäftigen, sie dürfen ja nur sehr wenig dazu verdienen, aber die Gemeinde ermöglichen ihnen das“, so Heim.

„Vorurteile abbauen, miteinander leben“

Probleme habe es am Anfang aber sehrwohl gegeben, räumt der Krimmler Bürgermeister Erich Czerny ein. „Natürlich gibt es Diskussionen - auch immer noch laufend bei uns im Ort - aber ich finde solche Diskussionen wichtig, denn für so eine kleine Gemeinde ist das ja nicht ohne und nur so kann Meinungsbildung passieren und es gibt mittlerweile viele Kontakte. Ich glaube, das ist der einzige Weg, wie man Vorurteile abbauen und an einem menschlichen Miteinander arbeiten kann“, meint Czerny.

Langfristig verfolgen die Oberpinzgauer ein ehrgeiziges Ziel: jede Gemeinde in der Region soll künftig einige Flüchtlinge aufnehmen.

Links: