Mariapfarr: Polit-Streit um Bauland
Mariapfarr habe riesige Baulandreserven, daher brauche es keine neuen Widmungen. Idyllisch am Hang liegt die Stille-Nacht-Gemeinde Mariapfarr. Still oder gar idyllisch ist hinter den Mauern des Gemeindeamts freilich gar nichts mehr. Der Bürgermeister sucht in den Plänen dringend nach neuem Bauland. Sein Problem: Es gibt große Flächen an unbebautem Bauland, das oft seit Jahrzehnten ungenutzt ist. Anderswo wollen Mariapfarrer Familien bauen, dürfen aber nicht, weil die Baulandwidmung fehlt.
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Dies ist zum Beispiel im Ortsteil Althofen der Fall, wo mitten in der Siedlung ein freies Grundstück liegt. „Kanal, Wasser, Strom, Telefon - all das ist hier vorhanden. Und mit etwas Hausverstand kann nicht nachvollziehen, dass hier nicht gebaut werden soll. Herunten steht ein Haus, ober der Bauparzelle steht ein Haus, links steht eines. Es ist ein Teil von Althofen“, kritisiert Anrainerin Katharina Macheiner.
Rössler: „Gemeinde sitzt auf 18 Hektar Bauland“
Wer einen Neubau dort verbietet, ist Raumordnungsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler von den Grünen. Sie verstehe den Bauland-Mangel in Mariapfarr nicht, sagt Rössler. "Der Druck für die Menschen, die dort jetzt bauen wollen, ist verständlich.
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Politstreit um Bauland in Mariapfarr
Um die Ausweisung neuen Baulandes in Mariapfarr (Lungau) gibt es einen Politstreit zwischen Raumordnungsreferentin Astrid Rössler (Grüne) und dem Mariapfarrer Bürgermeister.
Aber auf der anderen Seite sitzt die Gemeinde Mariapfarr auf 18 Hektar Bauland. Das bedeutet 180.000 Quadratmeter verfügbares Bauland für eine relativ kleine Gemeinde mit gerade einmal 2.400 Einwohnern. Man muss man sich doch fragen, was da los ist, wenn jetzt wieder neues Bauland ausgewiesen werden soll."
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Es sind Grundstücke wie eines mitten in Mariapfarr, die als Bauland ausgewiesen sind: rechts das Haus, links ein Waldstück in schwer verbaubarer Hanglage oder eine Wiese zwischen zwei Häusern. Sie ist nicht zur Verbauung vorgesehen. Die Landesregierung verlangt eine Rückwidmung in Grünland.
Bürgermeister befürchtet Regressansprüche
Genau dagegen wehrt sich aber die Gemeinde, weil sie Zusatzkosten befürchte, sagt Bürgermeister Franz Doppler (SPÖ). „Das ist nicht so einfach, denn da ist mit Regressansprüchen zu rechnen. Es wurde ja in Infrastruktur wie zum Beispiel in Anschlüsse, Straßenaufschließung und Kanal investiert. Wenn man aber auf einmal rückwidmet, dann sagt der Betreffende natürlich: Ich will Geld zurück haben.“
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Am Donnerstag gehen die Verhandlungen zwischen Gemeinde und Landesregierung weiter. Eine Lösung des Konflikts scheint vorerst allerdings nicht in Sicht.
Links:
- Lungau: Mutmaßliche Einbrecher gefasst (salzburg.ORF.at; 12.6.2015)
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- Lungau: Postpartner-Geschäft läuft super (salzburg.ORF.at; 21.2.2015)