Beethovens „Fidelio“ spaltet Publikum
Salzburger Festspiele/Monika Rittershaus
Franz Welser-Möst und die Wiener Philharmoniker waren der eigentliche Motor dieser Oper. Beethovens Musik schöpfte aus all den Nuancen zwischen temperamentvoll und spannend, aber auch voll Gefühl und Farbenreichtum. Vor allem die dritte Leonoren-Ouvertüre wurde zu einem Herzstück der Aufführung.
Auf realistische Szenen verzichtet
Gefeiert wurden aber auch Jonas Kaufmann und Adrianne Pieczonka als liebende Gattin Leonore. Regisseur Claus Guth verzichtete auf Kerker und Ketten und ließ in einem weißen Raum spielen, den ein schwarzer Quader teilte.
Es gab keine realistischen Szenen, wohl aber schöne Bilder mit raffiniert geleuchteten Schatten. Die Gefangenen erschienen gespensterhaft in weißen Anzügen. Letztlich ist Florestan nicht zu retten, der Gefangene ist wohl zu stark geschädigt, um nach der Befreiung ein glücklicher Mensch zu sein und ins Leben zurückzukehren.
Salzburger Festspiele/Monika Rittershaus
Eva Halus, ORF Salzburg
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