Bauern: Aufregung um Artikel zu Spritzmittel
Glyphosat wird von der Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft und zurzeit heftig diskutiert. Das Spritzmittel sei aber so ungiftig wie Backpulver oder Salz - so steht es im Artikel des Bauernjournals.
Wird Spritzmittel verharmlost?
Für Manfred Eisl, den Arbeitsgruppenleiter von Bio Austria, hinkt dieser Vergleich gewaltig: der Autor würde das Spritzmittel verharmlosen: „Das hat uns sehr irritiert. Früher hat man das DDT auch als ungiftig hingestellt, dann konnte man es analysieren und hat es verboten.“
Nun werde es genauso kommen, ergänzt Eisl: „Glyphosat wurde schon öfter im menschlichen Körper festgestellt, auch in Muttermilch. Die Analysen werden immer stärker.“ Bauern würden falsch beraten, lautet der Vorwurf.
Landwirtschaftskammer: „Persönliche Meinung“
Abgedruckt ist der Artikel im Bauernjournal, einer Zeitung der Landwirtschaftskammer. Der Autor ist Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer. Deren Präsident Franz Eßl versteht die Aufregung nicht: „Wenn jemand einen Artikel schreibt, einen Kommentar macht, dann wird ihm nicht vorgegeben, welche Meinung er vertritt. Unsere Zeitung ist offen. Da kann jeder - wenn er mit seinem Namen drunter steht - seine Meinung wiedergeben.“ Es werde nicht zensuriert, sagt Eßl: „Der Herausgeber nimmt keinen Einfluss darauf, was geschrieben wird. Das ist klar.“
Glyphosat ist das weltweit meist eingesetzte Spritzmittel. Ob es dem Menschen schadet, ist umstritten.
Link:
- Neues Pulver gegen stinkende Gülle (salzburg.ORF.at; 26.6.2015)