Neue Ärzte-Nachtbereitschaft umstritten

Die Ärztekammer arbeitet an einer neuen Nachtbereitschaft von Hausärzten. Eine wesentliche Änderung betrifft die Sprengelgröße und die Dienstzeiten in der Nacht. Kritik kommt schon jetzt von Arzt und Landtagsabgeordneten Karl Schnell.

Von 19.00 bis 7.00 Uhr dauert ein Nachtdienst derzeit. Künftig soll um 23.00 Uhr Schluss sein. Danach hat der jeweilige Arzt Telefonbereitschaft, das heißt, der Patient kann anrufen und wird beraten und im Notfall kommen Rettung und Notarzt.

„Nachtdienste flexibel gestalten“

In der Stadt Salzburg gibt es dieses Modell bereits. Für Ärztekammerpräsident Karl Forstner funktioniert es einwandfrei. Ob das aber auch am Land geht, bezweifelt der Saalbacher Arzt und Landtagsabgeordnete Karl Schnell (FPÖ).

„Die Verhältnisse sind in der Stadt und am Land oder auch in verschiedenen Gemeinden völlig anders. Deshalb sollte man die Nachtdienste und auch den Umgang damit flexibel gestalten. Diese Entscheidungen sollten mit den Ärzten, die vor Ort Dienst machen, getroffen werden“, argumentiert Schnell.

Wie wirkt sich Änderung der Sprengel aus?

Schnell kritisiert auch eine weitere geplante Änderung: die Anzahl der Sprengel. Zurzeit gibt es 38, bald aber nur mehr 18 Sprengel. Das heißt, ein Arzt hat zwar weniger oft Dienst, allerdings werden die Wege zu den Patienten länger, weil die Einsatzgebiete größer sind.

Die Ärztekammer versucht zu beruhigen: all das werde beachtet. Für den jeweiligen Arzt soll es keinen Mehraufwand geben. Im Gegenteil, die Ärztekammer will dadurch junge Mediziner motivieren Hausarzt am Land zu werden. Anfang September werden alle betroffenen Ärzte zur neuen Regelung befragt. Anfang Novemeber soll sie in Kraft treten.