Gemeinden sollen mehr Flüchtlinge aufnehmen

Die Salzburger Landespolitik ist unzufrieden mit der Aufteilung der Flüchtlinge. Denn die nunmehr auch von der Bundesregierung angestrebte Zahl von zwei Asylwerbern pro 100 Einwohner, diese Quote erfüllen in Salzburg derzeit nur fünf Gemeinden.

2700 Asylwerber sind mit Freitag in Salzburg untergebracht. Damit erfüllt Salzburg seine Quote zu 101 Prozent. Die meisten Quartiere werden über das Land abgewickelt, einige wenige wie die Zeltstadt bei der Polizeidirektion in der Alpenstraße direkt vom Bund. Dass der Bund seine Aktivitäten verstärke, sei hoch an der Zeit. Asyl-Landesrätin Martina Berthold (Grüne) fordert aber: “Wenn der Bund Quartiere plant, ist es wichtig, dass das in Abstimmung mit dem Land geschieht, weil wir schon einige größere Quartiere haben.“

ÖGB: Land hat auf Angebot noch nicht reagiert

Das Land wird auch weiterhin selbst nach Unterkünften für Asylwerber suchen. Eine dürfte am Ufer des Wallersees (Flachgau) entstehen. Der Österreichische Gewerkschaftsbund hat den Pachtvertrag für sein dortiges Jugendheim vorzeitig aufgegeben, um das Haus für Asylwerber frei zu machen.

ÖGB Gebäude Wallersee

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Der Gewerkschaftsbund hat dieses Gebäude am Wallersee dem Land als Asylquartier angeboten.

ÖGB: „Land hat bisher nicht reagiert“

Das Land könnte als Grundeigentümer über die Liegenschaft also wieder verfügen, hat aber bisher noch nicht reagiert, sagt ÖGB-Landessekretärin Heidi Hirschbichler: „ Wir haben das Quartier am 08.Juli angeboten. Wir haben vom Land bisher nicht gehört, ob das Quartier entspricht.“ Die zuständige Landesrätin antwortet darauf, dass das angebotene Quartier geeignet sei, aber erst winterfest gemacht werden müsse.

Ramingstein hat die höchste Flüchtlingsquote

119 Städte und Gemeinden gibt es in Salzburg. Gemessen an der Einwohnerzahl hat derzeit die Lungauer Gemeinde Ramingstein die meisten Flüchtlinge. Die Quote liegt dort bei 3,53 Prozent. Vier weitere Gemeinden haben eine Quote von zwei Prozent oder knapp darüber. Badgastein (Pongau) , St.Michael (Lungau), Bruck an der Glocknerstraße und Unken (beide Pinzgau). Mehr als die Hälfte der Salzburger Städte und Gemeinden allerdings haben bislang keinen einzigen Asylwerber aufgenommen. In diesen 65 Orten liegt die Quote also exakt bei 0.0 Prozent.

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2700 Asylwerber sind zur Zeit in Salzburg untergebracht. Viele Gemeinden im Bundesland haben bisher keine Flüchtlinge aufgenommen.

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