Mehr Flüchtlinge auch für Salzburg?

Wenn die Bundesregierung im total überfüllten Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (NÖ) einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge verhängt, dann wäre auch Salzburg davon betroffen. Es müssten dann deutlich mehr Flüchtlinge hier untergebracht werden.

Mehr als 4.500 Asylwerber leben zurzeit in Traiskirchen – zum Teil unter erbärmlichen Bedingungen. Fixe Unterkünfte stehen dort nur für 1.800 Menschen zur Verfügung, knapp 500 Plätze in Zelten.

Welche Wirkungen absehbar?

Die möglichen Folgen für Salzburg lassen sich aufzählen.

Erstens: Mit dem geplanten Abbau des Zeltlagers bei der Polizeidirektion wird es dann wohl nichts werden. Eher das Gegenteil ist dann zu erwarten.

Zweitens: Das Erstaufnahmezentrum Kobenzl auf dem Salzburger Gaisberg würde so schnell wie möglich maximal belegt werden. Derzeit sind dort 60 Asylwerber untergebracht, Platz wäre für 100.

Drittens: Der Bund würde seine eigene Suche nach Quartieren in Salzburg weiter intensivieren. Bereits vor Wochen wurden entsprechende Inserate in Zeitungen geschaltet. Und da kann es sein, dass auch Quartiere akzeptiert werden, die die Landesregierung nicht wollte oder nicht will – wenn zum Beispiel die Zahl der Asylwerber in keinem Verhältnis zur Einwohnerzahl eines Dorfes stünde.

Viertens: Der Bund könnte zum Beispiel seine Bundesheer-Kaserne in Tamsweg (Lungau) aktivieren - auch ohne Zustimmung der Gemeinde oder des Landes. Das ginge dann, wenn Asylwerber innerhalb der Kasernengebäude untergebracht werden und nicht in Containern oder Zelten davor. Um das so umzusetzen, müssten sich allerdings Verteidigungs- und Innenministerium einig sein.

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