Sexueller Missbrauch: 22-Jähriger verurteilt

Ein 22-jähriger Rumäne wurde am Mittwoch wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen zu 15 Monaten Haft, davon zwei Monate unbedingt, verurteilt. Er hatte mit einer 13-Jährigen mehrfach Geschlechtsverkehr gehabt.

Der Beschuldigte, der am 2. Mai verhaftet wurde, wirkte zu Prozessbeginn betroffen, er wischte sich eine Träne aus den Augen. Nachdem seine Verteidigerin Olivia Spirk erklärte hatte, dass sich der bisher unbescholtene Mann zur Tat an sich schuldig bekenne, es ihm aber erst jetzt bewusst sei, dass er etwas Falsches gemacht habe, kam der Angeklagte bei der Befragung durch den vorsitzenden Richter Roland Finster selbst zu Wort.

13-Jährige von Eltern zur Frau versprochen

Eine Dolmetscherin übersetzte seine zaghaften Angaben: Ja, er habe im April in der Stadt Salzburg und zuvor schon in Rumänien mit dem Mädchen geschlechtlich verkehrt. Ihre Eltern hätten sie ihm aber zur Frau „versprochen“. Allerdings habe er erst in Salzburg erfahren, dass seine Freundin erst 13 Jahre alt sei. Es sei Tradition unter „Zigeunern“, dass die Eltern ihre Kinder „verheiraten“, wenn sie noch klein seien, erklärte der 22-Jährige.

Gegenüber der Polizei hatte die 13-Jährige angegeben, dass sie mit dem Geschlechtsverkehr auch einverstanden gewesen sei. Bei der kontradiktorischen Einvernahme vor Gericht nahm sie allerdings von ihrem Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern.

Nach Urteil aus Gefängnis entlassen

Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Da der Rumäne bereits mehr als zwei Monate in Untersuchungshaft war, wurde er heute aus dem Gefängnis entlassen. Der Strafrahmen für das Delikt „schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen“ reichte in diesem Fall von sechs Monaten bis zu fünf Jahren Haft. Als Milderungsgründe wurden das Geständnis des Angeklagten und dessen bisherige Unbescholtenheit gewertet.