Viele Unfallgefahren mit E-Bikes
Rund 200.000 E-Bikes sind mittlerweile auf Österreichs Straßen unterwegs. Vor allem konditionsschwächere Hobbyradler oder ältere Personen trauen sich mit E-Bikes wieder mehr zu. Es ist allerdings auch Vorsicht geboten. Ein E-Bike kann bis zu 25 km/h erreichen. Das wird oft unterschätzt. Im Juli sind in Salzburg sechs Personen mit E-Bikes verunglückt.
Achtung beim Bergabfahren
Autofahrer neigen immer wieder dazu, die Geschwindigkeiten von herannahenden Elektroradfahrern zu unterschätzen, sagt Verkehrspolizist Dieter Rauchenzauner: „Dieses Tempo ist für manche zu hoch. Wir haben immer mehr Unfälle, wo Lenker auf Gefällestrecken zu Sturz kommen. Es gibt schwere Verletzungen.“
Gerald Lehner
Beinkraft durch E-Motor verdreifacht
Bei größeren Radtouren oder beim Bergauffahren wäre gute Kondition gefragt - aber nun wird von vielen elektrisch nachgeholfen. Ein Elektromotor wiegt ca. acht Kilo, dafür wird die Kraft der Beine um das Dreifache unterstützt. Nach 100 gefahrenen Kilometern und je nach Beanspruchung des E-Bikes muss der Akku wieder aufgeladen werden. Im Radfachhandel werden E-Bikes ab 2.000 Euro angeboten. Von Billiganbietern rät Radhändler Yalcin Fidanogullari ab: „Wir haben öfter von Fällen gehört, wo Akkus gebrannt haben. Da ist die Verletzungsgefahr hoch.“
Frauen oft mit E-Bikes unterwegs
Besonders groß ist die Nachfrage bei Kundinnen, die bei Radtouren mit Männern mithalten wollen. E-Mountainbikes für Frauen seien besonders gefragt, bestätigen viele Salzburger Fahrradhändler. In Österreich gilt die Radhelmpflicht nur für Kinder bis zwölf Jahre. Den Kunden wird für das E-Bike ein Helm empfohlen.
Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit kennt die Statistik: „ Jeder dritte E-Bike-Lenker ist älter als 60. Jeder zweite Unfalllenker fällt in diese Altersgruppe. Sie hat ein besonders hohes Risiko.“
Die Richtlinien in der Straßenverkehrsordnung müssten an die Geschwindigkeiten der E-Bikes angepasst werden, fordert Robatsch.
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Viele Lenker unterschätzen E-Bikes
Die flotte Fahrt auf dem Elektro-Drahtesel birgt Gefahren, berichtet ORF-Reporterin Christina Sonntag.