Infobroschüre gegen Kuhattacken

Die Landesveterinärdirektion startet eine Info-Kampagne, wie man Kuhattacken vorbeugen kann. Die Ursache solcher Zwischenfälle liege oft beim Menschen, sagen Experten.

Kaum beginnt die Wanderzeit, häufen sich Meldungen über Kuhattacken. Erst vor kurzem wurden in Vorarlberg zwei Wanderer auf einer Alm von einer Kuh angegriffen und schwer verletzt. Eigentlich gelten Rinder als gutmütig und friedliebend, dennoch kommt es immer wieder zu teils folgenschweren Zwischenfällen mit Wanderern in Almgebieten.

„Bei Kuhattacke Hund von der Leine lassen“

Die Veterinärbehörde versucht nun, mit Foldern auf Gefahren und Regeln aufmerksam zu machen. Ein Risikofaktor sind Hunde - vor allem Mutterkühe sehen im Hund eine Urbedrohung für ihre Kälber, sagt Landesveterinärdirektor Josef Schöchl.

„Wenn es zu einem Angriff kommt, dann sollte man den Hund auf jeden Fall ableinen, damit der Hund alleine flüchten kann. Denn er ist schneller und wendiger als ein Rind. Und dieses wird eher den Hund als Angriffsziel wählen und nicht den Menschen.“

Kuhflüsterer: „Kühe nicht in die Enge treiben“

Herbert Strnad gilt als Kuhflüsterer und setzt auf entsprechende Kommunikation mit den Tieren. „Wenn man als Wanderer unterwegs ist und mit der Hand oder mit einem Stock gegenüber Tieren gestikuliert, dann muss man darauf achten, wo man die Tiere hin treibt. Man sollte sie also eher dorthin treiben, wo sie auch Platz haben, damit sie sich nicht in die Enge getrieben fühlen“, empfiehlt Strnad.

Infokampagne gegen Kuhattacken

ORF

In kritischen Situationen sollte man Kühe dorthin treiben, wo sie Platz haben

Weil die meisten Wanderer aber keine Kuhflüsterer sind, schlägt Strnad vor, auf vielbesuchten Almen eine Art Rettungsinsel für Wanderer in brenzligen Situationen einzurichten. „So eine Insel könnte zehn bis 20 Quadratmeter groß sein, vielleicht mit einem Schatten spendenden Baum. Und wenn es mitten auf der Almweide zu einer kritischen Situation kommt, in der man nicht mehr weiß, wo man am besten hin soll, dann könnte man eben auf diese Insel. Und meist ist es so, dass sich eine solche Situation spätestens nach einer halben Stunde wieder entspannt“, sagt Strnad.

Das Streicheln dem Besitzer überlassen

Eines gilt es jedenfalls immer zu beachten: Kühe sind keine Kuscheltiere, weshalb man das Streicheln dem Tierbesitzer überlassen sollte.

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