50 Monate Haft wegen Betrugs für Lungauer

Ein 31-jähriger Lungauer ist am Freitagabend beim Salzburger Landesgericht wegen Betrugs zu 50 Monaten Haft verurteilt worden. Er wollte unter anderem in Salzburg-Maxglan eine Salzburger Basis für den Motorradclub Bandidos etablieren.

Er soll als faktischer Geschäftsführer von Firmen Vertragspartnern eine Zahlungsfähigkeit vorgetäuscht und so einen Gesamtschaden von rund 450.000 Euro verursacht haben. Der Angeklagte habe „Strohmänner und -frauen“ vorgeschickt, die die Geschäftsführung nur formal übernommen hätten, obwohl sie in die Entscheidungen des Betriebes gar nicht eingebunden gewesen seien, erklärte Staatsanwalt Christian Weismann. Die Geschäfte habe aber tatsächlich der Salzburger geführt. Dieser habe Vermieter und Lieferanten geprellt, so Weismann, der dem 30-Jährigen insgesamt rund 80 Fakten anlastete. Der angegebene Tatzeitraum reichte von 2009 bis 2014.

Bei den geschädigten Unternehmen handelte es sich laut Staatsanwalt unter anderem um einen Verkaufshop für Sportbekleidung und um Gastronomiebetriebe wie ein Internetcafe, ein Sportwettencafe sowie Nacht- beziehungsweise Tanzlokale in Salzburg und Tirol. Es sollen Mieten nicht bezahlt worden sein. Der Angeklagte habe in Salzburg auch ein Kampfsportstudio eröffnen wollen, um Mitglied eines Motorradclubs zu werden. Er soll auch den Verkäufer einer Harley Davidson um 17.000 Euro geprellt haben. Einen Motorradführerschein besaß er nicht.

Vor Anklage bereits in Privatkonkurs geschlittert

Bereits vor den angeklagten Betrügereien sei der Mann in Deutschland in einen Privatkonkurs geschlittert und in Haft gewesen, sagte der Staatsanwalt. Laut Verteidiger Franz Essl bekannte sich der Salzburger teilweise schuldig. „Er ist kein Schwerkrimineller. Er hat sich mit viel Enthusiasmus bei den Lokalen eingebracht, hat dort auch immer persönlich mitgearbeitet. Er hat sich aber um die Finanzierung der Investitionen zu wenig gekümmert. Mitverantwortlich ist sicher auch, dass er keine qualifizierten Berater zur Seite hatte.“

Zudem sei sein Mandant zumindest phasenweise kokainabhängig gewesen, sagte der Verteidiger. „Dabei hat er den Überblick über seine Geschäfte verloren.“ Der Beschuldigte sei „Opfer seiner jugendlichen Begeisterungsfähigkeit“, sagte der Anwalt. So sei der Mann im April 2013 in München zwischen rivalisierenden Rockerbanden, den „Hells Angels“ und den „Bandidos“, geraten und bei der Prügelei schwer verletzt worden. Nach Angaben des Staatsanwaltes habe der Angeklagte ein Vereinshaus in Salzburg anmieten wollen, ein Kampfturnier sollte angeblich zur Eröffnung der „Bandidos“-Niederlassung veranstaltet werden, dies sei aber nicht zustande gekommen.

Zwei weitere Österreicher waren mitbeschuldigt

Bezüglich einiger Anklagepunkte wurden zwei weitere Österreicher mitbeschuldigt: Ein 31-jährigen Osttiroler wurde heute vom Vorwurf des schweren Betruges freigesprochen. Ein 35-jährigen Salzburger wurde hingegen wegen Beitragstäterschaft zu 15 Monaten Haft verurteilt, zwei Monate davon wurden unbedingt ausgesprochen. Dem 30-Jährigen wurde auch Untreue, betrügerische Krida und Urkundenfälschung angelastet. Nur das Urteil gegen den Hauptbeschuldigten ist rechtskräftig.

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