Toter bei Electric Love Festival

Nach einem Unwetter ist Samstagabend ein junger Einheimischer beim Electric Love Festival auf dem Salzburgring bei Koppl (Flachgau) tödlich verunglückt. Ein Beleuchtungsturm stürzte auf den Festivalbesucher.

Sturmböen mit starkem Regen fegen Samstagabend gegen 19.50 Uhr über den Salzburgring. Besonders betroffen war der Campingplatz Süd des Festivalgeländes. Die Veranstalter gaben noch eine Sturmwarnung heraus, Sicherheitsleute patroullierten über den Platz. Sie versuchten zu warnen - auch eine Festival-Besucherin aus Augsburg: „Er hat gesagt, wir sollen bitte gehen, das Zelt evakuieren, weil es sind 125 km/h Wind angesagt und der Turm hält nur 80 km/h aus. Dann haben wir uns zusammengepackt und sind da hinunter gegangen. Und ungefähr zwei Minuten später kam der Wind - und auf einmal schreit jemand: Der Turm ist umgefallen.“

Eine Sturmböe riss den Lichtturm um. Ein 23-Jähriger aus Koppl, der zu Fuß zwischen den Zelten unterwegs war, wurde von ihm getroffen. Ein Notarzt habe mit der Reanimation begonnen. Später sei der junge Koppler aber verstorben, sagte Einsatzleiter Werner Meissl vom Roten Kreuz Salzburg: „Leider konnte dem Burschen nicht mehr geholfen werden.“ Einige Augenzeugen wurden von vier Einsatzkräften des Kriseninterventionsteams betreut. Verletzt wurde sonst niemand.

Sturmwarnung 45 Minuten vorher

Etwa 45 Minuten vor dem Unfall sei die Festivalleitung von einem meteorologischen Dienst über ein herannahendes Unwetter in Kenntnis gesetzt worden, erklärte Veranstalter Manuel Reifenberger. Ab diesem Zeitpunkt sei das „Alarmierungskonzept“ in Gang gesetzt worden, bei dem sämtliche technische Geräte und Zelte mit Ballast gesichert werden. „Leider ist es trotzdem zu dem schrecklichen Unfall gekommen“, sagte Reifenberger.

Der Bereich, in dem sich der Unfall ereignete, sei zu dem Zeitpunkt bereits von Securitys abgesperrt gewesen. Auf dem Areal des Campingplatzes Süd hätten sich rund 11.000 Menschen aufgehalten.

Tödlicher Unfall bei „Electric Love Festival“

Beim „Electric Love Festival“ in Salzburg hat sich ein tödliches Unglück erreignet. In der Nacht auf Sonntag wurde ein junger Salzburger von einem Beleuchtungsturm erschlagen. Ein starker Sturm hatte den Turm aus der Verankerung gerissen.

Musik spielte weiter, um Panik zu verhindern

Das Festival ging trotz des tragischen Unfalls weiter. Das Musik-Programm werde „wie geplant zu Ende geführt“, teilten die Veranstalter kurz vor 23.00 Uhr in einem Facebook-Posting mit. Das habe „sicherheitstechnische Gründe“. „In Kooperation mit den Behörden haben wir uns entschieden das Festival geregelt und wie geplant auslaufen zu lassen“, erklärte Veranstalter Reifenberger bei der Pressekonferenz - auch, um eine Panik zu verhindern. Für diese Entscheidung gab es teils herbe Kritik, aber auch Verständnis der Besucher.

Die Veranstalter betonten in der Facebook-Nachricht auch: „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des Unfallopfers“.

Facebook-Posting des Electronic Love Festivals

ORF/Screenshot

Kurz vor 23.00 Uhr informierten die Veranstalter via Facebook über den tödlichen Unfall

Polizei ermittelt

Die Polizei untersucht jetzt das tödliche Geschehen. Es muss geklärt werden, ob der Lichtmast den Vorschriften entsprechend aufgebaut war und warum die Verankerungen im Sturm ausreißen konnten.

Offizielle Messungen bei der dem Salzburgring nächsten Wetterstation Salzburg-Flughafen zeigten Böen bis 78 Stundenkilometer an. Lokal kann der Wind wegen geographischer Einflüsse aber sehr unterschiedlich sein.

Rund 38.000 Besucher pro Tag

Das Festival endete am Sonntag um 4.00 Uhr früh. Vom Anreisetag am Mittwoch bis Sonntag musste das Rote Kreuz fast 2.000 Mal helfen - meist waren es kleine Verletzungen der Festivalgeher. 530 Besucher mussten in den Krankenstation am Gelände, 140 ins Spital gebracht werden.

Das Electronic Love Festival fand von Donnerstag bis Samstag auf dem Gelände des Salzburgrings statt. Pro Tag waren nach Angaben der Veranstalter rund 38.000 Besucher anwesend.

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