FPÖ-Bezirkschef geht nach nur einem Tag

Der am Donnerstag unter Anwesenheit von FPÖ-Bundeschef Heinz-Christian Strache gewählte Pinzgauer Bezirksparteichef Roman Hotter tritt nach nur einem Tag zurück - wegen „negativer Stimmung“ und „Wortwahl“ bei dem Treffen. Hotter wechselt zu Parteirebell Karl Schnell.

Die abgespalteten Freiheitlichen um Karl Schnell sagen, dass rund 40 der 50 Pinzgauer Delegierten am Donnerstagabend aus der FPÖ Straches ausgetreten seien. Hotter selbst sei gleich nach seiner Wahl mit Ausdrücken wie „Putschist“ konfrontiert gewesen, so der neue Pinzgauer Bezirksparteiobmann, der aus der Oberpinzgauer Gemeinde Uttendorf stammt.

Wechsel zu Schnells Freiheitlichen

Dazu hätten ihn der allgemeine Ton bei dem Bezirksparteitag und der Umgang mit divergierenden Meinungen veranlasst, seine neue Funktion noch Donnerstagabend gleich nach dem Treffen zurückzulegen. Hotter wechselt nun zu Schnell, der als Kritiker der Bundespartei seit einigen Wochen eine neue Salzburger Partei der Blauen führt.

Hotter war nicht Straches Kandidat

Der FPÖ-Bezirksparteitag im Pinzgau ist damit nicht so gelaufen, wie sich das die FPÖ-Spitze um Strache vorgestellt hatte. Zu dem von ihr favorisierten Kandidaten Thomas Schweighart aus Saalfelden kam vor der Abstimmung noch der letztlich siegreiche Gegenkandidat - der Uttendorfer Polizist und blaue Gemeindevertreter Hotter. Dieser gewann die Wahl schließlich mit 57 zu 43 Prozent.

Wie er die darauffolgenden Minuten erlebte, schilderte Hotter dem ORF: „Ich habe in jeder Sekunde, die ich in meinem Amt war, ein sehr großes Misstrauen gespürt. Wie ich mich verhalten soll, darüber habe ich dann lange nachgedacht. Ich bin zu dem eindeutigen Ergebnis gekommen, dass ich mein Amt sofort zurücklege.“

Landesparteichef Schöppl „sehr überrascht“

Der interimistische FPÖ-Landesparteiobmann Andreas Schöppl sagte dazu: „Ich bin über die Entwicklung sehr überrascht, weil mir die genannten Personen in die Hand versprochen haben, dass sie zur FPÖ stehen. Dass jemand so rasch seine Meinung ändert und so rasch seine Partei wechselt, das sollte einem schon zum Nachdenken geben.“ Und was sagt Schöppl zu Schnells Angaben, wonach bis zu 50 Pinzgauer Delegierte am Donnerstagabend die Strache-FPÖ verlassen hätten und zu Schnell gewechselt seien? Er könne „das so nicht bestätigen“.

Links: