Musterprozess um Trainer-Bezahlung

Um die Bezahlung nebenberuflicher Trainer hat der Sportdachverband ASKÖ Salzburg einen Musterprozess gestartet. Es geht darum, ob gemeinnützige Vereine ihren Trainern monatlich bis zu 540 Euro steuer- und sozialversicherungsfrei bezahlen dürfen.

Es geht um Trainer, die neben ihrem Brotberuf oder neben dem Studium zum Beispiel eine U7-Fußballmannschaft coachen oder in einem Verein Fitnesskurse für Ältere leiten. Für das Geld, das sie dort bekommen, müssen sie seit einigen Jahren sogenannte Prae-Formulare unterschreiben. Damit können die Sportvereine gegenüber öffentlichen Stellen nachweisen, dass die Bezahlung ordnungsgemäß erfolgt ist.

„Das wäre unglaubliche Einschränkung“

Maximal 540 Euro pro Monat bzw. 60 Euro pro Tag konnten so bisher steuer- und sozialversicherungsfrei ausbezahlt werden. Doch die Salzburger Gebietskrankenkasse bemängelte diese Praxis bei einer Prüfung der ASKÖ Salzburg, ärgert sich ASKÖ-Präsident Gerhard Schmidt: „Jetzt bestreitet die GKK, dass diese Ausnahmeregelung für den gesamten Bereich des Sports gelten würde, sondern ausschließlich für einen nicht näher definierten Wettkampfsport. Das wäre eine unglaubliche Einschränkung der breiten Palette sportlicher Tätigkeit“, so Schmidt.

Denn österreichweit bezahlen viele Vereine ihre Trainer auf diese Weise. Und gerade im Breitensport mit den vielen nebenberuflichen Trainern sei die Bezahlung mittels der Prae-Formulare jahrelang von allen offiziellen Stellen als der richtige, legale Weg propagiert worden, ergänzt Schmidt: „Da gab es Schulungen für Vereinskassiere. Die sind jetzt natürlich verunsichert.“

Bundesverwaltungsgericht soll Rechtslage klären

Die ASKÖ Salzburg legte deshalb beim Bundesverwaltungsgericht gegen den Bescheid der Gebietskrankenkasse Beschwerde ein, um eine Klarstellung zu bekommen, ob die bisherige Praxis tatsächlich nur für den Wettkampfsport gilt. Die Alternative zu der jetzt kritisierten Regelung wäre, die Trainer geringfügig oder regulär als Angestellte anzumelden. Doch das sei für die meisten Vereine finanziell und administrativ nicht machbar, betont Schmidt.

Von der Salzburger GKK heißt es, dass die Prüfung bei der ASKÖ völlig korrekt abgelaufen sei - die Krankenkasse habe sich an bestehendes Recht gehalten. Das sei auch vom Hauptverband der Sozialversicherungen bestätigt worden.

Peter-Paul Hahnl, salzburg.ORF.at

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