EU tüftelt an europaweiter Autobahnmaut

Autobahn-Maut-Vignetten könnten bald Geschichte sein. Die EU will ein einheitliches Mautsystem einführen. Es beschäftigt sich auch die Salzburger EU-Abgeordnete Claudia Schmidt (ÖVP). Sie rechnet damit, dass es in einigen Jahren so weit sein könnte.

Unterwegs in Italien: Alle hundert Kilometer bleiben Autofahrer neben Mauthäuschen stehen, ziehen Karten oder zahlen. Da vergeht viel Zeit. Auch in Portugal oder Polen ist das so. Ungarn und Rumänien kontrollieren elektronisch. Fahrzeugkennzeichen sind in Datenbanken gespeichert. Slowenien hebt die Gebühren für Autobahnen mit einer Vignette ein; wie Österreich. Mit der Zeit sammeln sich die Pickerl auf Windschutzscheiben, farbenfroh und aufwendig.

„Keine einheitlichen Preise geplant“

Die EU will Autofahrern künftig das Zahlen erleichtern. An neuen Vorschlägen und Lösungen arbeitet auch Claudia Schmidt aus Salzburg mit, Abgeordnete des EU-Parlamentes: „Ein einheitliches System bedeutet aber nicht, dass die Preise einheitlich sind. Das fällt nämlich unter das Subsidiaritätsprinzip. Das heißt, jeder Nationalstaat hat das Recht, selbst zu entscheiden.“

Kilometer-Maut oder pauschale Jahresmaut?

Experten tüfteln, welches System die größte Praxisnähe hat. Mitte 2016 soll klar sein, ob es eine EU-weite Vignette geben kann, oder ob vielleicht doch auf satellitengestützte Systeme umgestellt wird. Bis die Autofahrer dann auf das neue System umsteigen können oder müssen, dürfte es noch einige Jahre dauern. Dazu ist noch unklar, wie die unterschiedlichen Abrechnungssysteme von Kilometer-Maut und pauschaler Jahresmaut unter einen Hut gebracht werden sollen.