Experte warnt vor Wirtshaussterben

Die Proteste der Touristiker seien sehr verständlich, sagte der Wirtschaftsprofessor Friedrich Schneider bei einem Besuch in Salzburg. Die Branche werde von der Politik sehr stiefmütterlich behandelt. Der Experte warnt davor, dass künftig noch mehr Wirte aufgeben.

Kellnerin trägt Bier auf Tablett.

APA / Herbert Neubauer

Kellnerin bei einer wichtigen Arbeit

Allergenverordnung, Investitionen für Nichtraucher in Raucherlokalen und dann doch ein generelles Rauchverbot, höhere Mehrwertsteuer, wieder keine Änderung bei den langen steuerlichen Abschreibungsfristen für Hoteleinrichtungen und Registrierkassenpflicht auch für kleine Beisln.

Wer will noch investieren?

Viele Tourismusunternehmer hätten langsam die Nase voll, sagt Wirtschaftsprofessor Friedrich Schneider von der Uni Linz: „Ich befürchte sehr, dass die Investitionsbereitschaft zurückgeht, weil nicht klar ist, ob die zusätzlichen Kosten erwirtschaftet werden können.“

Vor allem auf dem Land könnten viele Wirte in nächster Zeit überhaupt resignieren und zusperren, so Schneider: „Das trägt weiter zur Vereinsamung der Dörfer bei, weil gerade hier diese wichtigen Funktionen nicht mehr rentabel betrieben werden können."

Dörfer verlieren letzte Gasthäuser

Und in der Freizeitgesellschaft müsse man sich schon überlegen, wie es weitergehen soll, sagt der Fachmann: "Wer arbeitet schon gerne, wenn ich mein Bier trinken will. Wer will sich denn den ganzen Sonntag hinstellen und kochen? Und dann möchte er wenigstens noch einigermaßen eine Rendite haben. Und wenn ich die schmälere, dann darf ich mich nicht wundern, wenn sich dieser Trend zum Aufhören verstärkt.“

Politiker müssten Hoteliers und Wirte endlich auch wieder einmal entlasten und nicht ständig nur davon reden, kritisiert Schneider.

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