Weniger Konkurse, mehr Schulden

Die Zahl der Unternehmenskonkurse ist heuer im ersten Halbjahr um 13 Prozent zurückgegangen. Diese Bilanz hat der Kreditschutzverband von 1870 am Donnerstag vorgelegt. Die Höhe der Schulden ist allerdings um 23 Prozent gestiegen.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind in Salzburg weniger Firmen in die Pleite geschlittert als im ersten Halbjahr 2014. Doch die Schulden sind gestiegen, da es drei Konkurse gab, bei denen die Überschuldung der Firmen über sieben Millionen Euro betrug. Weniger Konkurse sind aber nicht so gut, wie man meinen möchte, sagt Erich Grausgruber, Geschäftsführer der Salzburg-Niederlassung des Kreditschutzverbandes von 1870.

„Warum ist das nicht so positiv: weil Firmeninsolvenzen immer eine Nachbeschau der Wirtschaft sind. Das heißt, es tut sich wenig in der Wirtschaft“, so der Kreditschützer. Also weniger Konkurse bedeuten gleichzeitig auch weniger Firmengründungen.

„Hälfte scheitert an der Buchführung“

Grausgruber bedauert weiters, dass ein großer Teil der Firmenkonkurse völlig unnötig ist. Die Firmenidee sei gut, das Produkt oder die Dienstleistung sei gut, dennoch scheitert das Unternehmen. „Der gröbste Fehler mit 56 Prozent ist die mangelnde Kenntnis der Buchführung. Das muss man sich vorstellen: mehr als die Hälfte scheitert an der Buchführung, nicht an der Qualität der Arbeit, nicht am Produkt oder den Mitarbeiter“, so Grausgruber.

Die größten Pleiten im Bundesland Salzburg waren heuer die LP Bau GmbH in Hollersbach im Oberpinzgau, die Universa Kunststofftechnik in Strobl (Flachgau) und das Hotel Grüner Baum in Bad Gastein (Pongau).

Links: