Schlepper in flagranti erwischt

Zwei mutmaßliche Menschenschmuggler sind Freitag in Eugendorf (Flachgau) festgenommen worden. Die Ungarn im Alter von 46 und 43 Jahren transportierten laut Polizei 26 Flüchtlinge auf der Ladefläche eines Kastenwagens. Die Ermittlungen der Polizei laufen.

Schlepper aus Ungarn in Eugendorf gefasst

APA / Franz Neumayr

Der beschlagnahmte Kastenwagen.

Die Polizei ermittelt seit Freitagabend gegen die mutmaßlichen Schmuggler, doch die Befragungen gestalten sich äußerst schwierig, die beiden Männer aus Ungarn seien wenig kooperativ, heißt es von Seiten der Polizei am Samstag.

Die Identitäten der meisten Flüchtlinge sind mittlerweile geklärt. Bei den 26 Personen handelt es sich um Männer aus Syrien und dem Irak. Bis auf fünf haben bereits alle Asylanträge gestellt.

Wegen Diebstahl-Verdachts angehalten

Das Fahrzeug mit ungarischem Kennzeichen war Beamten der Polizeiinspektion Eugendorf auf der Obertrumer Landesstraße wegen der auffälligen Fahrweise des Lenkers verdächtig erschienen. Die Polizisten hatten anfangs vermutet, dass sich Diebesgut in dem weißen Kastenwagen befinden könnte.

Schlepper aus Ungarn in Eugendorf gefasst

APA / Franz Neumayr

Einer der beiden Verdächtigen aus Ungarn. Sollten die bisherigen Hinweise stimmen, dann gehört er zu jenen, die mit der Not von Menschen riesige Gewinne lukrieren. Menschenrechtler in Ungarn kritisieren, dass sich die Regierung in Budapest zu wenig um Kriegsflüchtlinge kümmere und dem Menschenschmuggel zu wenig entgegensetze

Zielland der mutmaßlichen Schlepper dürfte Deutschland gewesen sein. Die Flüchtlinge sind nach Angaben der Polizei in das polizeiliche Anhaltezentrum Salzburg gebracht worden.

Heftige Kritik an Ungarns Politik

Der Europarat hat Ungarn wegen seines Umgangs mit Flüchtlingen sowie Roma kritisiert. Zugleich tadelte der Ausschuss gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) eine in Ungarn gängige öffentliche rassistische Hetze. Dies geht aus einem Bericht hervor, den der Europarat heute veröffentlicht hat. Ungarns Regierung wies die Vorwürfe zurück.

Etwa 22 Prozent der Asylsuchenden lebten in Ungarn in geschlossenen Lagern unter harten Bedingungen und würden von den Bewachern misshandelt, heißt es. Zudem hätten sie kaum Zugang zu Rechtsanwälten und Hilfsorganisationen.