Land prüft Personalhaus als Flüchtlingsheim

Noch diese Woche werden die Behörden jenes Personalhaus in Bad Gastein (Pongau) prüfen, das Gastronom und NEOS-Abgeordneter Sepp Schellhorn als Flüchtlingsquartier angeboten hat. Doch der Gasteiner Bürgermeister will sich gegen das Flüchtlingsheim wehren.

Im Haus Lydia im Gasteiner Ortsteil Bad Bruck wohnen normalerweise Saisonarbeiter - allerdings nur im Winter. Zurzeit steht das gesamte Gebäude leer, und das bis November. Gastronom Sepp Schellhorn hat das Haus deshalb als provisorisches Notquartier für 40 Flüchtlinge angeboten. Für Schellhorn ist das Zeltlager in der Alpenstraße in der Stadt Salzburg ein untragbarer Zustand.

„Jeder, der schon einmal den Sportplatz besucht hat, weiß, welche Zustände dort sind. Es liegt an´, uns zu helfen, und wir können helfen. Jetzt liegt es an den Behörden, diese Hilfe auch rasch anzunehmen“, so der Gastronom.

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Bürgermeister: Mit allen Mitteln bekämpfen

Das Land zeigt durchaus Interesse, das Quartier vorübergehend für Flüchtlinge zu nutzen - davor stehen aber noch bürokratische Hürden im Weg. „Sobald unsere verantwortlichen Experten das Haus anschauen können und das ‚Go‘ dafür kommt, werden wir das Haus auch belegen“, sagt Landesrätin Martina Berthold (Grüne).

Ganz und gar nicht erfreut ist der Bad Gasteiner Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP) über diese Pläne. Er hat in einer E-Mail an Sepp Schellhorn angekündigt, das Vorhaben mit allen Mitteln bekämpfen zu wollen. Weiters schrieb Steinbauer: „Es ist nicht akzeptabel, dass hier die Gemeinde vor vollendete Tatsachen gestellt wird. [...] Das zeugt von unerträglicher Abgehobenheit und Präpotenz der Politik. Weitere 40 Flüchtlinge bedeuten, dass im kleinen Bad Gastein mehr als 100 Asylwerber beherbergt werden sollen. Das steht in keiner Relation.“

„Entspricht nicht der christlich-sozialen Fraktion“

Schellhorn kann die heftige Reaktion Steinbauers nicht nachvollziehen. „Was ich so kritisiere, ist sein letzter Absatz - diese Kampfrhetorik: ‚dies mit allen Mitteln bekämpfen‘. Das verstehe ich überhaupt nicht, und das entspricht auch nicht einem Bürgermeister der christlich-sozialen Fraktion“, sagt Schellhorn zu dem Schreiben.

Abseits der Debatte in Gastein haben sich in den vergangenen Tagen weitere mögliche Quartieranbieter gemeldet - mit insgesamt 250 Plätzen zusätzlich in ganz Österreich.

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