Neue Hüft-OP-Methode für längere Haltbarkeit

Im Krankenhaus Oberndorf (Flachgau) wird jetzt ein neues Verfahren bei Hüftgelenksoperationen angewandt. Dadurch soll die Lebensdauer des künstlichen Gelenks deutlich erhöht werden.

Einer der Patienten in Oberndorf ist der 49-jährige Sven Schaarschmidt. Er leidet seit einigen Jahren an einem beidseitigen Hüftproblem, die Schmerzen werden immer schlimmer: „Mittlerweile ist es so weit, dass jede kleinste Anstrengung mit mehrtägigen Schmerzen verbunden ist.“

Optimale Position für künstliches Gelenk errechnet

Schaarschmidt ist der achte Patient, der außerhalb von Australien nach dem neuen Verfahren operiert wird: „Der große Unterschied ist, dass wir für jeden einzelnen Patienten über ein Computermodell die ideale Position für die Hüftgelenkspfanne errechnen. Das war früher nicht möglich“, schildert der Oberndorfer Orthopädie-Primar Thomas Ramsauer. „Wir fertigen beim Patienten eine Computertomographie des Beckens an und drei Röntgen in unterschiedlichen Positionen.“

Röntgenbild einer Hüfte

ORF

Diese Daten werden nach Australien geschickt. Dort wird für die Operation die optimale Position der Hüftgelenkspfanne errechnet und ein Modell dafür erstellt: „Der Patient hat den Vorteil, dass diese Pfanne ideal eingebaut ist, weniger Verschleiß hat und länger hält. Wir versuchen jetzt, diese Methode vor allem bei den jüngeren Patienten anzuwenden, die die Pfanne noch länger in ihrem Leben benötigen.“

„Großer Schritt für Sicherheit der Implantation“

Der Eingriff für neue Hüftgelenke an beiden Seiten dauert etwa zwei Stunden. Mit dem Modell aus Australien wird die ideale Position der Hüftgelenkspfanne definiert und per Laser überprüft. Für den Chirurgen ist das eine revolutionäre Entwicklung: „Es gibt ganz wenige Entwicklungen, die so einen großen Schritt für die Sicherheit der Implantation gebracht haben.“ Neben der deutlich längeren Haltbarkeit der Hüftprothese verspricht die neue Technik nämlich auch eine elastischere Beweglichkeit des Patienten nach der Operation.

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