Kritik: Physiotherapie nur nach Zuzahlung

Ein Krankenkassen-Physiotherapeut, der Termine erst nach einer Zuzahlung vergibt - das passiert einigen Versicherten. Die Salzburger GKK hat von solchen Fällen „schon gehört“. Sie appelliert an Versicherte, das auch offiziell zu melden

Mit einer konkrete Beschwerde hat sich ein 20 Jahre alter Salzburger Dachdecker, der anonym bleiben will, an ORF Radio Salzburg gewandt. Er leidet unter berufsbedingten Rückenschmerzen und bekam deshalb von der Gebietskrankenkasse sechs Physiotherapie-Stunden genehmigt. Genehmigt heißt eigentlich gratis. Nicht so in seinem Fall: Bei seinem Physiotherapeuten wäre nur ein Termin am Vormittag kostenlos, für einen Nachmittagstermin verlangt der Physiotherapeut zehn Euro Zuschlag. Denn am Nachmittag ist der Therapeut ausgebucht, am Vormittag sind wegen der vielen berufstätigen Patienten noch Termine frei.

GKK: „Im Vertrag verboten“

Erlaubt ist das nicht. Aber für die zuständige Berichsdirektorin in der GKK, Gabriele Wieser-Fuchs, ist das auch kein Einzelfall: „Man hört es immer wieder. Es ist beides in unserem Vertrag verboten: Weder darf ich eine Zuzahlung verlangen, noch darf ich ihn schneller drannehmen, wenn jemand privat zahlt.“ Im schlimmsten Fall kann dieses Verhalten zu einer Vertragskündigung des Physiotherapeuten führen.

Um generell die Qualität der Physiotherapie zu steigern, bittet Gabriele Wieser-Fuchs alle Versicherten, „unbedingt sich an uns zu wenden - denn nur dann kann man etwas verbessern.“ Physiotherapeuten würden ihre Patienten nämlich oft nicht so behandeln, wie es Ärzte verschreiben. Im Vorjahr gab die Salzburger GKK fast 20 Millionen Euro für die Physiotherapie von gut 60.000 Salzburgern aus.

Links: