Digitaler Stadtplan für römisches Juvavum

Einen Blick in das römische Juvavum, das unter der Salzburger Altstadt liegt, bietet jetzt das Bundesdenkmalamt: Die Archäologen trugen 75 Fundstellen in einen Stadtplan ein. Er soll jetzt auch öffentlich zugänglich gemacht werden.

Vor rund 2000 Jahren war Salzburg eine der wichtigsten Städte der römischen Provinz Noricum - zahlreiche Funde in der Altstadt zeugen von den Mauern und Anlagen der römischen Stadt Juvavum. Immer wieder kommen bei Baustellen in der Altstadt neue Kostbarkeiten aus längst vergangenen Zeiten zutage - zuletzt in der Getreidegasse.

Stadtplan des römischen Juvavum, Vorläuferstadt von Salzburg

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Der digitale Stadtplan ist derzeit nur für Wissenschafter zugänglich, soll aber öffentlich verfügbar werden

Digitaler Stadtplan des römischen Salzburg
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Fundstellen werden „in der Regel verschlossen“

„Es ist immer ein gewisses Problem: Man sieht von den Grabungen eigentlich nur Dinge, während dort gearbeitet wird“, sagt Peter Höglinger vom Bundesdenkmalamt. „Im Regelfall müssen die Flächen dann wieder verschlossen werden, weil wir ja auch eine Tourismusstadt sind und nicht alles offenlassen können. Die einzige Möglichkeit, wo man einen größeren Ausschnitt sehen kann, ist eigentlich das Domgrabungsmuseum.“

Die Wissenschafter vermaßen und dokumentierten deshalb alle 75 Grabungsfunde der römischen Siedlungen in der Altstadt - und vieles ist noch gar nicht entdeckt: „Wenn man sich die Karte ansieht: Es sind noch sehr viele weiße Flecken. Es ist aber auch schon sehr viel zerstört, weil die Stadt seit der römischen Zeit durchgehend besiedelt ist. Es wird immer ein Fleckenteppich bleiben, was die römische Zeit betrifft“, sagt Projektleiter Martin Schraffl.

Ausgrabungen auf dem Residenzplatz in der Stadt Salzburg

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2007 wurde eine große Ausgrabung auf dem Residenzplatz in der Salzburger Altstadt durchgeführt

Bisher nur für Wissenschafter zugänglich

Erstmals sind jetzt alle Grabungsfunde in der Altststadt zu einem digitalen Stadtplan zusammengefasst worden. Der Plan zeigt etwa , wann Römer eine Anlagen gebaut haben- und wann sie freigelegt wurde. Bisher gibt es die Karte nur für die Wissenschafter und das Denkmalamt. Angedacht ist aber, „dass man’s für irgendwelche Apps verwendet, für Touristen, die wissen wollen, über welchen Resten sie sich gerade befinden. Da gibt’s viele Möglichkeiten“, sagt Höglinger.

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