Kampf gegen Wirbelsäulenverkrümmung

Es gibt neue Operationsmethoden, um die Verkrümmung der Wirbelsäule zu lindern. Diese schwere Krankheit heißt Skoliose. Effiziente Behandlungsmethoden wurden kürzlich in Bad Vigaun (Tennengau) von Experten diskutiert.

Jeder zweite Österreicher leidet unter Kreuzweh und Rückenschmerzen. Schmerzfreies Treppensteigen ist für die meisten wohl noch kein Problem. Wer unter einer mehr oder weniger starken Verkrümmung der Wirbelsäule leidet, für solche Patienten ist das oft ein Alltagsproblem mit großen Schmerzen.

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ORF

Hilfe nach Jahren großer Schmerzen

Gehen und Schmerzfreiheit waren für den Salzburger Patienten Helmut bis vor kurzem undenkbar. Der pensionierte Radiotechniker leidet an einer starken Verkrümmung. Vor 25 Jahren hat sein Rückenleiden begonnen. Und es wurde immer schlimmer: „Die letzten drei Jahre waren so arg, dass ich fast nicht normal gehen konnte. Der linke Fuß hat komplett ausgelassen, und jede Bewegung war schmerzhaft.“

Die rettende Operation gelang vor drei Wochen. Helmuts Wirbelsäule wurde vom Ärzteteam in die normale Krümmung korrigiert und stabilisiert. Bei entsprechender Erfahrung sei das Routine, sagen Experten. Dennoch wird diese Operation selten angeboten - obwohl es laut internationalen Studien empfohlen wird.

„Wirbelsäulenchirurgie wenig gelehrt“

Der Bad Vigauner Neurorchirurg Helmut Hiertz sieht die Lage so: „Zuerst wird konservative Therapie über sechs bis acht Wochen empfohlen. Wenn es nicht besser wird, dann sollte operiert werden. Wir sind in Österreich dort, dass man Jahre und Jahrzehnte behandelt und nicht operiert. Das ist leider die Realität. Die Wirbelsäulenchirurgie wird auf der Uni nicht gelehrt und nur in speziellen Zentren angeboten.“

Dabei könne man mit der richtigen Behandlung den Patienten lange Leidenswege über Jahre ersparen, so der Fachmann: „Es geht um Schmerzen, die die Menschen zu Invaliden machen. Sie können sich nicht mehr bewegen, oder kaum mehr. Es gibt auch Lähmungserscheinungen, wo man eigentlich sofort agieren sollte.“

Für den Patienten Helmut ist das alles nun Vergangenheit. Seine Lebensqualität hat sich nach vielen schmerzhaften Jahren deutlich erhöht.

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