Im Flüchtlingszeltlager beginnt der Alltag

Für jene 36 Flüchtlinge, die seit Samstag in Zelten neben der Landespolizeidirektion untergebracht sind, hat am Montag der „Alltag“ begonnen. Nach der anstrengenden Ankunft am Samstag ist im Zeltlager bereits etwas Ruhe eingekehrt.

Die Notunterkünfte sorgen österreichweit für heftige Diskussionen. In Salzburg wollten sich am Montag Viele selbst ein Bild machen. Fußball spielen und Wäsche waschen - es ist nicht viel, womit sich die Flüchtlinge im Zeltlager der Polizeidirektion im Moment die Zeit vertreiben können. Zwei Tage sind sie jetzt in Salzburg und immer wieder kommen Passanten vorbei, viele wollen wissen, wie das Zeltlager aussieht - so auch Erna Gamer aus Salzburg.

„Ich bin ein gläubiger und gutmütiger Mensch. Irgendwo müssen diese Menschen ja unterkommen - aber diese Zeltstadt: Da müsste doch der Staat leer stehende Kasernen öffnen“, sagt Gamer. Ihr pflichtet auch Herta Fuchs aus Salzburg bei. „Man hat da keine Privatsphäre. Solange das Wetter schön ist, dürfte es ja einiger Maßen gehen. Aber wenn es regnet und kalt ist, da kann ich mir nicht vorstellen, dass es den Leuten nach den Strapazen einer Flucht da gut geht“, sagt Fuchs.

Betreuer versuchen, den Tag zu strukturieren

Die Betreuer versuchen den Tag der Männer zu strukturieren. Kurz nach 13 Uhr gibt es Mittagessen in der Polizeikantine. „Da gibt es natürlich auch spezielle Wünsche, die wir berücksichtigen müssen, die sich aber auch relativ leicht erfüllen lassen“, schildert Carina Eder-Gradauer von der Polizei-Kantine. „Wir besprechen das mit den Betreuern der Flüchtlinge und klären ab, was wichtig ist und was nicht.“

Flüchtlinge im Zeltlager

ORF

Für die Flüchtlinge im Zeltlager hat der „Alltag“ begonnen

Rund um die Zelte stellt man sich auf die Menschen aus dem Irak, Syrien, Afghanistan und Somalia ein. Das Salzburger Hilfswerk betreibt neben dem Zeltlager einen Kindergarten, schildert Regina Friedrich vom Hilfswerk. „Es ist natürlich eine Herausforderung für uns alle. Die Kinder fragen natürlich, was das für Zelte sind und warum sie aufgebaut werden. Wir haben die Situation sofort aufgegriffen und mit den Kindern auch darüber gesprochen, dass da Männer kommen werden, die seit Monaten eigentlich eh schon in der Turnhalle untergebracht sind. Wir klären die Kinder auf, dass diese Menschen aus Kriegsgebieten kommen“, sagt Friedrich.

Am Mittwoch Entscheidung über Öffnung der Kasernen

Wann die Männer wieder ausziehen dürfen aus den Zelten ausziehen dürfen, ist noch unklar. Am Mittwoch wird bekannt gegeben, ob die Kasernen für die Unterbringung der Flüchtlinge geöffnet werden.

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