BH Zell am See: Drexler-Nachfolge weiter unklar
Seit einem dreiviertel Jahr wird die Bezirkshauptmannschaft im Pinzgau jetzt schon interimistisch geführt. Für eine vorübergehende Lösung ist das relativ lang. Der interimistische Behördenleiter Bernhard Gratz verweist auf ORF-Anfrage an das Land, dort werde festgelegt, wie es weitergeht.
Verfahren könnte Jahre dauern
Die frühere Bezirkshauptfrau Rosmarie Drexler war nach Vorwürfen über den Erwerb und die Nutzung ihres Dienstwagens suspendiert worden. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft nahm Erhebungen auf, es gilt die Unschuldsvermutung. Während der Erhebungen ruht das Disziplinarverfahren gegen Drexler.
Erst wenn mögliche strafrechtliche Vorwürfe geklärt sind, kann die Leitung der Bezirkshauptmannschaft Zell am See offiziell ausgeschrieben werden. Das könne noch Monate oder sogar Jahre dauern, heißt es dazu beim Land.
Rehabilitierung würde sich finanziell auszahlen
Sollte Rosmarie Drexler rehabilitiert werden, dann darf sie auf den Leitungsposten in der Behörde zurückkehren. Dies sei nicht zu erwarten, sagt dazu Drexlers Rechtsanwalt Ulrich Sinnißbichler. Seine Mandantin habe einen Antrag auf Pensionierung gestellt und werde deshalb nicht in die Bezirkshauptmannschaft zurückkehren.
Trotzdem wäre eine Rehabilitierung für Drexler vor allem aus finanzieller Sicht äußerst rentabel. Derzeit bekommt die suspendierte Bezirkshauptfrau nämlich nach wie vor zwei Drittel ihres Gehalts ausbezahlt - sollte sie rehabilitiert werden, wird ihr auch das dritte Drittel im Nachhinein noch vollständig ausbezahlt.
Links:
- Bezirkshauptfrau: Suspendierung bestätigt (salzburg.ORF.at; 12.11.2014)
- Affäre Drexler: Staatsanwalt ermittelt (salzburg.ORF.at; 12.9.2014)
- Bezirkshauptfrau geht nach Anzeige in Pension (salzburg.ORF.at; 11.8.2014)