Herbergssuche der Austria als politische Posse

Zur politischen Posse entwickelt sich die Suche des Fußballclubs Austria Salzburg nach einem Stadion, das für die Bundesliga tauglich wäre. Die SPÖ der Stadt Salzburg fordert nun das Land auf, sich für Grödig als Ausweichstadion stark zu machen.

Die SPÖ verweist bei ihrer Forderung auf angebliche Bedingungen bei der Förderung für den neuen Stadion-Parkplatz in Grödig. Wie berichtet, hat die Bundesliga der Austria die Profi-Lizenz vorerst verweigert, weil die Heimstätte der Austria in Maxglan und das Ausweichstadion in Schwanenstadt (Oberösterreich) nicht den Anforderungen entsprechen.

Stadion Grödig

ORF

Stadion Schwanenstadt

Rund 500.000 Euro Steuergeld ist im vergangenen Jahr in den Bau des Parkplatzes beim Grödiger Stadion geflossen - laut Stadt-SPÖ unter der Bedingung, dass dort auch ein zweiter Verein spielen können soll. Aktuell ist das der FC Liefering, der Grödig als Ausweichstadion nützt.

Gemeinde Grödig wehrt sich

In den Verhandlungen mit dem Land sei das aber nie ein Thema gewesen, sagt dazu der Grödiger Bürgermeister. Und Grödig als Spielort für die Salzburger Austria. Dazu gibt es ein klares Nein von Bürgermeister Hemetsberger: „Das hat auch diese Vorgeschichte, wo es durch undisziplinierte Fans zu Krawallen gekommen ist. Ich denke nur an Vöcklabruck. Das hat natürlich die Diskussion noch verschärft.“

Austria-Sprecher: „Keine Anrainer betroffen“

Diese Argumentation kann Austria-Obmann Walter Windischbauer nicht nachvollziehen: „Ich war zwei bis drei Mal in Grödig im letzten halben Jahr und bin immer über die Autobahn abgefahren. Ich habe gesehen, da ist kein Anrainer und kein Haus unmittelbar in Kontakt. Diese Befürchtungen sind für mich nicht nachvollziehbar, weil die ganzen Zu- und Abfahrten über die Autobahn organisiert werden können, dass Anrainer nicht betroffen sind.“

Vorerst mobilisieren die Violetten aber alle verfügbaren Kräfte, um das Ausweichstadion in Schwanenstadt bis zum Ende der Protestfrist am Montag Bundesliga-tauglich zu bekommen. Das Problem der Austria ist auch hausgemacht. Die schweren Ausschreitungen nach dem Cup-Spiel gegen Sturm Graz im Herbst in Vöcklabruck haben potenzielle Ausweich-Kandidaten abgeschreckt.

In Kleßheim auch keine Chance

Das Stadion in Kleßheim ist zurzeit das zweite Stadion Salzburgs, das für die Bundesliga tauglich ist. Gegen die Red Bull Arena als Ausweichstadion für die Austria sprechen aber die Lizenz-Bestimmungen der Liga: Ein Stadion darf höchstens von zwei Vereinen genützt werden. In Kleßheim sind das Red Bull Salzburg und der FC Liefering. Eine inoffizielle Anfrage der Austria hat Hauptmieter negativ beantwortet - auch wegen der zusätzlichen Belastung für das Spielfeld von Kleßheim.

Austria-Sprecher weiter optimistisch

Und beim Eigentümer - dem Land Salzburg - hat die Austria offiziell nicht angefragt. Bleibt also nur noch die Möglichkeit, das Stadion in Schwanenstadt in den nächsten Tagen für die Bundesliga fit zu machen. Walter Windischbauer von der Austria sagt dazu: „Eine Lizenz ist nicht alles im Leben. Ich bin zuversichtlich, dass wir sie bekommen. Ich weiß, dass diese Austria Salzburg ein kraftvoller und toller Verein ist.“

Die Zeit läuft, und die Violetten sind schon in der Nachspielzeit. Die Protestfrist gegenüber der Bundesliga läuft noch bis Montag.

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