Umstrittene Zentralmatura startet
Die Berufsbildenden Höheren Schulen haben noch ein Jahr Schonfrist. In HTL, HAK und Gewerblichen Schulen startet die Zentralmatura im kommenden Schuljahr.
Experten zweifeln am Sinn des Projektes
Gestartet wird an den Gymnasien am Dienstag mit der schriftlichen Deutschmatura - gefolgt von Englisch, Spanisch und Französisch. Das Angstfach Mathematik steht kommenden Montag auf dem Zentralmatura-Plan. Internationale Vergleichbarkeit der österreichischen Matura oder Verlust der Individualität - in diesem Spannungsfeld bewegen sich Befürwörter und Gegner der neuen Zentralmatura.
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Debatte: Was bringt die Zentralmatura?
Auch die Salzburger Erziehungswissenschaftlerin Sabine Seichter sieht die Zentralmatura sehr kritisch. Vor allem weil sie Schülern und Lehrern einfach von oben aufs Auge gedrückt worden sei, ohne dass sie vom Sinn dieser zentralen Reifeprüfung überzeugt worden wären.
“Alle über einen Kamm geschert“
Der Salzburger Autor Chrostoph Janacs, selbst Deutschlehrer, ist einer der größten Gegner der Zentralmatura. Ihm kommt die Literatur bei der Deutschmatura zu kurz. Er kritisiert vor allem, dass alle Schüler über einen Kamm geschert würden, Individualität und Kreativität damit verloren gingen. Dass alle Schüler, vom eher leistungsschwächeren Osten bis zum leistungsstärkeren Westen, vom Realgymnasium bis zur Eliteschule, dieselben Aufgaben lösen müssen, drücke das Niveau der neuen Matura, befürchten viele Kritiker.
Desaströses Vorspiel der Politik
Landeselternvertreter Gernot Schreyer glaubt, dass nach dem katastrophalen Probelauf der Mathematikmatura im Jänner mit einem Drittel Nicht genügend die Zentralmatura dieses Mal ziemlich leicht wird. Denn alles andere könnte sich die Politik nach ihren zahlreichen Pannen gar nicht mehr leisten.
Links:
- Schlechter Probelauf für Zentralmatura (salzburg.ORF.at, 8.1.2015)
- Mathematik-Zentralmatura: Zittern nach Testlauf (salzburg.ORF.at, 15.12.2015)
- Zentralmatura: Salzburger in Deutsch gut (salzburg.ORF.at, 14.6.2014)