Paddeln bei der Altstadt nun erlaubt
Bei den Behörden ist man über die künftig auf der Salzach verkehrenden Stehpaddler zwar nicht begeistert. Verboten ist das nach neuestem Stand aber nicht mehr.
ORF
„Angebot von Touren hat mich gejuckt“
Der Paddellehrer Alexander Ebner setzt nun auf Stehpaddler - Leute, die auf Surfbrettern unterwegs sind. Er bietet ab Mai geführte Stand-Up-Touren auf der Salzach an, leitet schon länger Kurse auf Seen. Nun folgt der unternehmerische Sprung auf das kalte Flusswasser, schildert Ebner: „Es hat mich einfach gejuckt. Die Stadt ist ja wunderschön. Und alles aus einer neuen Perspektive zu betrachten, das hat mich gereizt. So habe ich mich erkundigt, ob das erlaubt ist.“
2013 noch verboten
Noch im Herbst 2013 wurde dem ORF-Redakteur Gerald Lehner vom Amt der Landesregierung auf Anfrage mitgeteilt, das Paddeln im Staubereich des Kraftwerkes Lehen bis zur Staatsbrücke und weiter hinauf sei aus Sicherheitsgründen verboten. Der Wassersportler war damals für eine journalistische Recherche mit seinem Kajak unterwegs - vom Kraftwerk Lehen bis zum Mozartsteg und zurück. Auf eine Verwaltungsstrafe verzichte man, wenn sich das Paddeln nicht wiederhole, hieß es vor eineinhalb Jahren - mehr dazu in Verbot für Paddler und Ruderer (salzburg.ORF.at; 14.9.2013)
Gerald Lehner
Klare Regeln, Salzachschiff beachten
Seit klar ist, dass das Verbot nicht mehr gilt, gibt es auch klare Regeln: Anfänger dürfen bei den Salzachtouren nicht mitfahren. Die Teilnehmer müssen Grundtechniken schon beherrschen, um sich auf dem Fluss sicher zu bewegen. Und schließlich gibt es ja noch andere Verkehrsteilnehmer auf der Salzach. Dessen ist sich auch Stehpaddler Alexander Ebner bewusst: „Letztes Jahr beim Probepaddeln war es schon kein Problem. Ich hatte Blickkontakt mit dem Kapitän des Salzachschiffes und bin auf der anderen Seite des Flusses gepaddelt.“
„Was nicht verboten ist, das ist erlaubt“
Beim Amt der Landesregierung bricht weiterhin nicht die große Euphorie aus - angesichts des geplanten Paddelbetriebes. Verboten sei der Wassersport aber nicht, sagt Landesbaudirektor Christian Nagl: „Aus behördlicher Sicht kann ich nur sagen, alles, was nicht verboten ist, das ist auch erlaubt.“
Zu nahe am Wehr:
Gerald Lehner
Feste Struktur, Sicherheitsausrüstung
Der offizielle und geführte Paddelbetrieb auf der Salzach soll schon in wenigen Tagen beginnen. Die Regelung gilt für alle privaten Wasserfahrzeuge ohne Motor, die eine feste Struktur haben wie Surfbretter bzw. feste Bordwände wie Kajaks oder Kanus. Es darf immer nur eine Person auf jedem Gefährt unterwegs sein. Experten raten Anfängern dringend ab, weil die Fließgeschwindigkeit auch in ruhigen Zeiten relativ hoch ist. Dazu solle man nie ohne Schwimmwesten bzw. Schwimmhilfen und gute Neopren-Ausrüstung auf dem kalten Gebirgsfluss unterwegs sein.
Die Salzach darf im Stadtbereich oberhalb des Kraftwerkes Lehen nur bis zum Pioniersteg in Lehen befahren werden. Der Bereich vor dem neuen Kraftwerk bleibt gesperrt. Hochwasserzeiten sind ohnehin tabu.
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Links:
- Salzach: Bootsverbot wird überprüft (salzburg.ORF.at; 17.9.2013)
- Weiter Verbot für Paddler und Ruderer auf der Salzach (salzburg.ORF.at; 14.9.2013)