VW-Chef Winterkorn bleibt im Amt

Der Chef des deutschen Volkswagen-Konzerns, Martin Winterkorn, bleibt im Amt. Im Machtkampf, der in Salzburg stattfand, haben VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech und Winterkorn einen Burgfrieden geschlossen. Einige Insider sehen auch eine Niederlage Piechs.

VW-Patriarch und Aufsichtsratschef Ferdinand Piech hat im Machtkampf mit Konzernchef Martin Winterkorn in Salzburg offenbar eine herbe Niederlage einstecken müssen. Fünf von sechs Mitgliedern im sechsköpfigen Präsidium des Aufsichtsrats hätten sich für den Konzernchef ausgesprochen und damit gegen Piech gestellt, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag.

Martin Winterkorn Ferdinand Piech

Julian Stratenschulte / dpa

Ab und zu würden offenbar auch „die Fetzen fliegen“, sagen Insider: VW-Führungsduo Martin Winterkorn und Ferdinand Piech

Niederlage für den Patriarchen?

„Das ist offenkundig eine klare Niederlage für Herrn Piech“, sagte eine weitere Person. Das Präsidium des VW-Aufsichtsrats hatte Winterkorn bei einem Krisentreffen in Salzburg den Rücken gestärkt. In einer am Freitag verbreiteten knappen Mitteilung über den Ausgang kam der sonst bei solchen Gelegenheiten verwendete Begriff der Einstimmigkeit nicht vor.

Spannende Vorgänge in Salzburg

Demnach wird das Präsidium des Aufsichtsrats dem Kontrollgremium vorschlagen, Winterkorns Ende 2016 auslaufenden Vertrag zu verlängern, hieß es am Freitag in einer knappen Mitteilung. Ob Winterkorn danach in den Aufsichtsrat wechseln soll, blieb offen. Piech hatte Winterkorn vor einer Woche überraschend das Vertrauen entzogen und Europas größten Autobauer damit in eine Führungskrise gestürzt.

Salzburger VW-Porsche-Netzwerk nicht eingeweiht

So war am Donnerstag das Präsidium des VW-Aufsichtsrats am Sitz des 78-jährigen Firmenpatriarchen in Salzburg zusammengekommen, um eine Lösung zu finden. Die Sitzung war kurzfristig einberufen worden und fand an einem geheimen Ort in Salzburg statt, laut Experten in Piechs Villa im Stadtteil Aigen. Die Salzburger Porsche-Holding, Europas größter Autohändler und eine direkte VW-Tochter, hat sich von der Sitzung überrascht gezeigt: Niemand habe davon gewusst, hieß es dazu am Freitag.

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