Bettelpate ausgeforscht

Polizisten der „SOKO Bettler“ haben in der Stadt Salzburg einen 43-Jährigen als mutmaßlichen Bettel-Paten festgenommen. Der Slowake soll fünf Landsleute zum Betteln nach Salzburg gebracht und den Großteil ihrer Einnahmen für sich behalten haben.

Ein Hinweis aus der Salzburger Bettlerszene brachte die Polizisten auf die Spur des Verdächtigen. Nach tagelangen Ermittlungen und Befragungen wurde der 43-Jährige festgenommen. In slowakischen Armenviertel soll er zumindest fünf Landsleute angeworben und mit seinem Auto zum Betteln nach Salzburg gefahren haben. Bis zu 15 Prozent der erbettelten Einnahmen durften seine Männer behalten, den Löwenanteil kassierte der 43-Jährige laut Polizei täglich ab.

Pro Bettler binnen weniger Wochen 3.000 Euro kassiert

Jeder der fünf Bettler soll dem Slowaken so binnen weniger Wochen mehr als 3.000 Euro eingebracht haben. Der Verdächtige soll seine Bettler genau unterwiesen haben, wie sie am meisten Geld erbetteln und ihnen dazu einen kleinen Hund zur Verfügung gestellt haben. Die Männer im Alter zwischen 25 und 28 Jahren mussten im Freien schlafen, während ihr Auftraggeber im Auto übernachtete.

Zwei der derart ausgebeuteten Männer wurden in Opferschutzeinrichtungen gebracht, drei weitere Slowaken sind der Polizei bereits namentlich bekannt. Sie werden jetzt gesucht, um gegen den 43-jährigen mutmaßlichen Bettelpaten auszusagen.

Links:

• Bettelverbot kommt doch (salzburg.ORF.at; 17.4.2015)
• Reportage: Wie geht es den Bettlern? (salzburg.ORF.at; 2.4.2015)
• Teilweises Bettelverbot in Diskussion (salzburg.ORF.at; 1.4.2015)