Mordprozess: Überlebende sagt aus

Beim Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder von Bad Reichenhall hat am Freitagvormittag das überlebende Opfer ausgesagt. Der Täter habe sie zunächst noch gegrüßt und unmittelbar danach zugestochen, schilderte die Frau.

Die 18-Jährige hat bei der Verhandlung in Traunstein den angeklagten Ex-Soldaten identifiziert. Der 21-Jährige soll sie im Juli 2014 mit einem Kampfmesser attackiert und lebensgefährlich verletzt haben. Ein kurzer Blick zum Angeklagten genügte der 18-Jährigen - sie erkannte den ehemaligen Soldaten als ihren Angreifer wieder. Nach der Gegenüberstellung musste die Verhandlung zunächst kurz unterbrochen werden.

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Bei ihrer Aussage erinnerte sich die junge Frau dann sehr genau daran, wie sie auf dem Heimweg den dunkel gekleideten Mann gesehen hatte. Beim Vorbeigehen habe er sie noch gegrüßt, unmittelbar danach habe sie bereits den ersten Messerstich im Nacken gespürt, schilderte die Frau. Der Täter habe nichts gesagt und ihr in die Augen, den Kopf und den Oberkörper gestochen.

Opfer bleibt am linken Auge blind

Mit letzter Kraft konnte die junge Frau weg laufen und an einer Haustür klingeln, dann brach sie zusammen. Sie musste zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen und wird auf dem linken Auge blind bleiben. Hass spüre sie keinen, nur Angst habe sie noch immer, sagte die 18-Jährige vor Gericht. Auch bei dieser Aussage blieb der Angeklagte am Freitag ruhig und kontrolliert, obwohl man ihm anmerkte, dass ihm die Schilderungen der jungen Frau nicht egal sind.

Angeklagter schweigt weiter zu allen Vorwürfen

Der 21-Jährige schweigt allerdings weiterhin zu allen Tatvorwürfen. Vor dem Angriff auf die junge Frau soll er in der Innenstadt von Bad Reichenhall einen 72-jährigen Mann erstochen haben. Das Urteil in dem Prozess soll am 20. Mai fallen.

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