„Niklas“ hält Feuerwehren in Atem

Seit Dienstagmittag hat Sturm Niklas die Salzburger Feuerwehren in Atem gehalten. Die Feuerwehren in der Stadt Salzburg mussten Großalarm auslösen. Die Lokalbahnstrecke im Flachgau ist nach wie vor teilweise unterbrochen.

Mit voller Wucht traf Sturm Niklas ab Dienstagmittag vor allem den Norden Salzburgs. Allein bis Mitternacht mussten knapp 2.000 Feuerwehrleute umgestürzte Bäume, Bauzäune und Plakatwände wegräumen. In Adnet, Bad Vigaun und St. Koloman (Tennengau) waren ab Dienstag zahlreiche Haushalte ohne Strom. Erst Mittwochvormittag konnte die Salzburg AG die Stromversorgung wiederherstellen.

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Starke Schäden auf Lokalbahnstrecke

Die Lokalbahn ist bei St. Georgen (Flachgau) nach wie vor gesperrt. Zahlreiche Bäume sind auf dem Streckenabschnitt Bürmoos - St. Georgen auf die Gleise gestürzt und auch die Oberleitung wurde zum Teil stark beschädigt, bestätigt Ludwig Mayer von der Salzburger Lokalbahn. „Das gröbste, was wir nun zu tun haben, ist die ganze Fahrleitung wieder aufzuhängen. Wir müssen schauen, dass wir die Leitung bis zum Zug, der auf der freien Strecke steht, wiederherstellen. Sodass wir den Zug herausschleppen und weiterarbeiten können“, so Mayer.

Auch die Wälder in der Umgebung von St. Georgen, Bürmoos und Lamprechtshausen wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. „Es sind Schäden zum Teil auf einer Größe von zwei, drei Hektar mit totalem Windwurf. Das Wetter hat einfach total gepasst: einige Tage Regen und dann der Sturm dazu“, schildert Lamprechtshausens Bürgermeister Johann Griessner.

Bäume durchschlugen Lärmschutzwand

Auf der Tauernautobahn waren die Feuerwehren Dienstagabend sturmbedingt im Einsatz. Der starke Wind hatte bei Oberalm (Tennengau) zwei Bäume entwurzelt, die eine Lärmschutzwand durchschlugen und Teile der Fahrbahn blockierten. Ein 58-jähriger Pongauer war Richtung Villach unterwegs, er konnte nicht mehr ausweichen und prallte gegen einen der Bäume. Der Mann blieb unverletzt. Die Freiwillige Feuerwehr Puch war mit vier Fahrzeugen und 30 Mann zum Aufräumen am Unfallort.

Die Gleise der Lokalbahn sind nach wie vor blockiert. Zwischen Lamprechtshausen (Flachgau) und Ostermiething (OÖ) wurde von der Salzburg AG ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Und auch zwischen München und Salzburg ist die Bahnverbindung nach wie vor unterbrochen.

„Eine große Herausforderung“

„Es ist eine große Herausforderung. Die durch den Wind umgeworfenen Bäume sind unter starker Spannung und müssen entsprechend vorsichtig aufgearbeitet werden“, sagt Reinhold Ortler, Chef der Salzburger Berufsfeuerwehr.

In Salzburg-Itzling beim Hotel der Familie Schwabenitzky fällt der Sturm eine große Fichte, schildert Wirtin Elsa Karl: „Es war sehr laut und ich hab mir nur gedacht, was ist jetzt passiert. Und dann bin ich hinaus und habe schon gesehen, dass der Baum quer über die Terrasse liegt.“

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Zahlreiche Einsätze auch im Pinzgau

In Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) mussten 60 Personen aus einem Jugendgästehaus vor dem Sturm in Sicherheit gebracht werden. In Saalfelden (Pinzgau) deckte der Sturm ein Mehrfamilienhaus ab. Die ÖBB musste Züge über Zell am See umleiten, die Bahnverbindung über das Deutsche Eck war unterbrochen. Zahlreiche Skigebiete stellten aus Sicherheitsgründen den Liftbetrieb ein.

Mittlerweile dürfte das Schlimmste aber überstanden sein. Die Windböen lassen langsam nach und bis Donnerstag soll der Sturm endgültig abgeklungen sein.

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