Sturm: ÖBB-Umleitung, Flüge abgesagt

Der Sturm überquert nun auch Salzburg - mit Böen bis 120 km/h. Es gibt umgestürzte Bäume, Sachschäden und einige Unfälle im Norden Salzburgs. Die ÖBB leiten Züge nach Westen über Salzachtal und Zell am See (Pinzgau) um. Beim Flughafen musste man Starts absagen und Flüge umleiten.

Sturm und Orkan in Salzburg

ORF

Salzburg Airport mit südlichen Teilen des riesigen Sturmtiefs und dem Untersberg

Besonders stark betroffen sind die nördlichen Landesteile, die Grenzgebiete zu Bayern und Oberösterreich.

Unfälle, bisher keine Verletzten

Die Front traf Dienstagnachmittag - wie von Meteorologen prophezeit - mit voller Wucht ein. Bei Anthering wurde ein Lkw-Zug von einer Böe erfasst und von der Fahrbahn geschleudert. Vereinzelt wurden auch Dächer abgedeckt, Pool-Abdeckungen oder frei stehende Trampoline weggerissen. Zwischen Lamprechtshausen und Michaelbeuern (beide Flachgau) wurde ein Wagen von einem umstürzenden Baum getroffen, der Lenker dürfte unverletzt geblieben sein. Es sind im Flachgau zahlreiche Feuerwehren im Einsatz, um umgestürzte Bäume von Straßen wegzuräumen.

Im Süden des Landes war der Sturm bis zum frühen Arbend fast nur auf höheren Bergen zu spüren. Viele Lifte und Seilbahnen mussten schon Dienstagvormittag gesperrt werden. Gegen Abend ging es dann auch in den Tälern von Innergebirg mit Sachschäden los.

Bilder-Galerie:

Stromausfälle im Norden

Bäume oder schwere Äste fielen im Salzburger Flachgau auf Stromleitungen und führten mehrfach zu meist kurzen Stromausfällen, sagt Sigi Kämmerer, Sprecher der Salzburg AG. Betroffen waren vor allem Bereiche der Gemeinden Lamprechtshausen, Arnsdorf, Obertrum, Mattsee und Thalgau bis Köstendorf und Schleedorf. Ihre Bereitschaftstrupps seien vor dem Sturm noch aufgestockt worden, teilt die Salzburg AG.

Bahn- und Flugverkehr gestört

Auch in der Stadt Salzburg hat der Wind stark gewütet. Auf dem Salzburger Flughafen mussten wegen der hohen Geschwindigkeiten von Böen einige Flüge abgesagt bzw. verschoben werden. Alle ÖBB-Züge in Richtung Westen fahren derzeit wegen des Sturmes - statt über Salzburg, Rosenheim und Kufstein - über Zell am See und Wörgl nach Innsbruck. Reisende hätten mit rund 80 Minuten Verspätung zu rechnen, sagt ein Sprecher der ÖBB.

Reisewarnung für Deutschland

Zudem gab die Bahn eine „Reisewarnung für alle Fahrten nach Deutschland“ aus. Diese Verbindungen seien „im Moment unterbrochen“. An einem Schienenersatzverkehr, beispielsweise für die Strecke Salzburg oder Kufstein nach München, werde gearbeitet. Passagiere sollten vor ihren Reisen überprüfen, ob der jeweilige Zug auch fährt.

Lokalbahn teils gesperrt, Ersatzverkehr

Die Verbindung der Salzburger Lokalbahn von Lamprechtshausen (Flachgau) nach Ostermiething (Innviertel) ist ebenfalls gesperrt. Für Dienstagabend und Mittwoch wurde von der Salzburg AG ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Feuerwehreinsatz Sturm

Mathis

Hunderte Feuerwehrleute sind landesweit im Einsatz

Schäden im Innviertel

Im benachbarten Innviertel (Bezirk Braunau) kommen zahlreiche Autofahrer nicht zu ihren Zielen, weil viele Straßen durch umgestürzte Bäume und Gebäudeteile blockiert seien. Das teilten Hörer von ORF Radio Salzburg mit.

Aus dem Dorf Perwang direkt an der Salzburger Landesgrenze bei Mattsee wird beispielsweise ein Schaden beim Dach eines Bauernhauses gemeldet, und in der Ortschaft Rödhausen soll ein Dachstuhl abgedeckt worden sein.

Innergebirg blieb länger verschont

In Saalfelden (Pinzgau) wurde Dienstagabend das erste Haus der Bergregion abgedeckt. Viele Talbereiche von Pongau, Pinzgau und Lungau blieben von dem Sturm bis dahin verschont. Dort saßen Menschen am Dienstagnachmittag zum Teil noch in Gastgärten, um das warme Wetter zu genießen.

Lifte, Seilbahnen gesperrt

Dienstagvormittag waren es nur exponierte Berge wie Rauriser Sonnblick oder Schmittenhöhe bei Zell am See (beide Pinzgau), auf denen der Sturm deutlich zu spüren war. Auf dem Sonnblick zeigte das Windmessgerät schon am Vormittag rund 120 Stundenkilometer, auf der Schmittenhöhe bis zu 100 km/h. Auch die Loferer Almbahnen fuhren wegen des Sturms nur eingeschränkt. In anderen Skigebieten gab es nur einzelne Sperren bis zum Betriebsschluss um 16.00 Uhr.

Freilichtmuseum, Allee und Friedhof zu

Das Salzburger Freilichtmuseum am Fuß des Untersberges in Großgmain (Flachgau) wurde Dienstagnachmittag evakuiert und gesperrt, um mögliche Unfälle durch umstürzende Bäume oder Teile der alten Bauernhäuser zu vermeiden.

In der Stadt Salzburg sind die Hellbrunner Allee mit ihren vielen alten und riesigen Bäumen sowie der Kommunalfriedhof von der Stadtverwaltung vorsorglich gesperrt worden.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Links: