Unterlassene Hilfeleistung durch Busfahrer?

Schwere Vorwürfe erhebt eine Familie gegen den Lenker eines Linienbusses. Während einer Fahrt soll die Großmutter einen Schlaganfall erlitten haben. Der Fahrer habe ihr nicht geholfen, sondern sie bei einer Haltestelle ausgesetzt. Das Busunternehmen weist die Vorwürfe zurück.

Vor gut drei Wochen fuhr die 84-jährige Frau aus der Kendlersiedlung mit dem Bus zu ihrer Tochter. Im fast leeren Bus der Linie 27 erlitt sie plötzlich einen Schlaganfall und konnte dadurch nicht mehr sprechen.

„Der wollte mich loshaben“

Die betagte Dame sagt, der Busfahrer habe ihr nicht geholfen: „Der wollte mich nur loshaben, und dass ich aussteige. Er hat mich auf das Bankerl gesetzt und ist weggefahren.“

Bei der Bank beim Flughafen verständigten Passanten wenig später das Rote Kreuz, das die Frau ins Spital brachte. Die Tochter der betagten Salzburgerin kann den Buslenker nicht verstehen: „Es war offensichtlich, sie hat ja auch den Bus allein nicht mehr verlassen können. Es geht ihr jetzt besser. Aber es wäre wichtig, dass in solchen Fällen geholfen würde.“

Unternehmen sieht kein Fehlverhalten

Beim Busunternehmen Albus betont man, der Lenker habe keinen Fehler gemacht, so Prokurist Heinz Reischl: „Er ist natürlich kein Arzt, und nachdem die Frau ansprechbar war, und er sie gefragt hat, ob sie Hilfe braucht - sie hat das verneint.“ Alle Albus-Lenker seien in Erster Hilfe ausgebildet und würden bei Notfällen sofort über Funk die Leitstelle alarmieren, betont Reischl.

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