Trafik-Überfall: Täter überwältigt

In Salzburg-Liefering hat Donnerstagabend ein Grundwehrdiener einen mutmaßlichen Räuber überwältigt. Die Trafikantin hatte dem 47-Jährigen davor die Waffe abgenommen. Der Grundwehrdiener hielt den Mann dann fest, bis die Polizei kam.

Es war wenige Minuten vor Geschäftsschluss um 18.00 Uhr: Die Trafikantin war allein, ein Kunde betrat das Geschäft. Doch er hatte eine Pistole und einen handgeschriebenen Zettel mit der Forderung nach Geld und Zigaretten. Trafikantin Ingrid Pfeiffenberger drückte den verborgenen Alarmknopf.

Trafik nach Überfall mit Polizeiabsperrung

FMT Pictures

Der 47-Jährige wollten kurz vor 18.00 Uhr die Trafik überfallen

„Er hat die Waffe hergelegt, hat aus seiner Jacke oder Hose ein Sackerl herausgeholt, hat das auch hergelegt und hat mit Gesten ‚schnell, schnell, schnell‘ gedeutet“, schildert Pfeiffenberger. „Dann habe ich die Waffe da liegen gesehen und habe mir gedacht: Bevor er sie nimmt, muss ich sie nehmen. Ich habe sie genommen, habe sie ihm hingehalten und habe gesagt: ‚Du überfällst mich nicht‘.“

„Habe ihn fixiert und gewürgt, bis die Polizei da war“

Zur gleichen Zeit verließ der junge Grundwehrdiener Ardjan Mühlberger seine Wohnung gegenüber und hörte die Schreie aus der Trafik: „Ich habe heraußen noch einmal um Hilfe geschrien - da war aber keiner. Da habe ich mir gedacht: Bis die Polizei da ist, ist es zu spät - da passiert ihr vielleicht etwas. Dann bin ich hinein, da ist er mir schon entgegen gekommen. Ich bin ihm in die Brust gesprungen und habe ihn fixiert und gewürgt, bis die Polizei da war. Da habe ich nicht gezögert - ich habe in dem Moment ja nicht gewusst, ob er die Waffe noch hat oder ob er irgendein Messer eingeschoben hat. Ich habe gedacht: Ich muss ihn gleich kampfunfähig machen.“

Grundwehrdiener Ardjan Mühlberger und Trafikantin Ingrid Pfeiffenberger

ORF

Trafikantin Ingrid Mühlberger bedankte sich am Freitag bei Helfer Ardjan Mühlberger

Erst bei der Polizei bekam Helfer mulmiges Gefühl

Der Rekrut merkte erst später, dass die Situation gefährlich war: „Wie ich bei der Polizei die Aussage gemacht habe, ist mir erst richtig bewusst geworden, dass das ja eine echte Waffe war und dass mir etwas passieren hätte können. Aber ich habe mir gedacht: Jetzt muss ich helfen - es hilft halt nix.“

„Die eigene Sicherheit soll nicht außer Acht gelassen werden“, mahnt auch Polizeisprecher Michael Rausch. „Die eigene Sicherheit geht hier vor. Sowohl Täter als auch Opfer in diesen Fällen sind in einer gewissen Ausnahmesituation - deswegen sind ihre Handlungen nicht immer abschätzbar.“ Der Tatverdächtige ist ein 47 Jahre alter Salzburger. Er sitzt nun in Untersuchungshaft.

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