Spital Schwarzach: Protest gegen Spardruck

Massiver Spardruck durch die Budgetvorgaben des Landes führt im Krankenhaus Schwarzach (Pongau) jetzt zu Protest: Einige Pflegekräfte haben gekündigt, weil die Arbeitssituation in manchen Stationen nicht mehr zu ertragen sei.

Das Ordensspital der Barmherzigen Schwestern in Schwarzach ist mit 500 Betten das zweitgrößte Spital des Landes Salzburg. Fast 1.300 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, die Hälfte davon in der Pflege. Und gerade in der Pflege seien die Arbeitsbedingungen mittlerweile sehr schwierig - verursacht durch den Personalengpass, schildert Betriebsratsvorsitzender Rupert Doppler: „Wir haben durch diese enorme Belastung im Pflegebereich sehr viele Krankenstände, sehr viele Langzeitkrankenstände. Und das bestehende Personal muss das natürlich alles ausgleichen.“

Das Krankenhaus Schwarzach (Pongau)

ORF

Im Krankenhaus Schwarzach sei der Druck auf die Pflegemitarbeiter stark gewachsen, sagt der Betriebsrat

Kritik an Kommunikation

Auch in der Kommunikation mit den Pflegemitarbeitern „funktioniert Einiges nicht“, ergänzt Doppler. „Zum einen ist es so, dass Mitarbeiter eine Stunde vor Dienstbeginn mitgeteilt bekommen, dass sie nicht zum Dienst erscheinen müssen. Das ist in dieser Form nicht tragbar.“

Das Pflegepersonal müsse zudem auch die Verantwortung über Krankenpflegeschüler übernehmen - allerdings zum Teil anders als vorgesehen, so der Betriebsratsvorsitzende: „Die Krankenpflegeschüler müssen natürlich Tätigkeiten verrichten, wo sie eigentlich noch nicht befugt sind - zum Beispiel Tätigkeiten alleine am Patienten, wo sie noch einfach in der Lernphase sind.“

Neue Pflegedirektorin „kommt nicht sehr gut an“

Die Spitals-Geschäftsführung zeigt sich betroffen über die Vorwürfe, die der Betriebsrat vorbringt: „Es ist sicher schwierig, wenn sie kündigen“, betont Personalgeschäftsführerin Sr. Katharina Laner. „Ich denke, dass das jetzt eine Aufgabe ist, wo wir schauen müssen, was denn die Gründe sind und wo wir gemeinsam Veränderungen anstreben. Und es kann mit ein Grund sein, dass die jetzige Pflegedirektorin vielleicht in der Kommunikation etwas anders ist als die frühere - und das bei den Mitarbeitern nicht sehr gut ankommt.“

Das Pflegeteam soll künftig von Verwaltungs-Aufgaben entlastet werden und die Geschäftsführung sagt zu, gemeinsam das Betriebsklima zu verbessern. Wie viele Krankenschwestern und Pfleger insgesamt im Schwarzacher Spital fehlen, lasse sich zur Zeit nicht genau feststellen, heißt es.

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