Sonnenfinsternis war gut sichtbar
Im Vergleich zur totalen Sonnenfinsternis vor 16 Jahren war es dieses Mal eher unspektakulär. Bei der Sternwarte auf dem Voggenberg im Norden der Landeshauptstadt hatten sich mehr als 400 Besucher angemeldet, um das Naturschauspiel von dort zu sehen. Es kamen auch viele Volksschüler, für die es die erste Sonnenfinsternis war, viele Eltern und Großeltern.
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Zwischen 10.30 und 11.00 Uhr hat sich der Mond großteils zwischen Sonne und Erde geschoben. Viele hatten sich auf dieses bevorstehende Naturschauspiel vorbereitet. Dass sich die Sonne dieses Mal nur teilweise „verfinstert“ hat, konnte dem Ereignis aber nichts von seinem Reiz nehmen. Um 10.41 Uhr hatte der Mond die Sonne zu rund drei Vierteln bedeckt.
Mattes Licht in Pastell auf den Bergen
Besonders in größeren Seehöhen waren für Skibergsteiger veränderte Lichtstimmungen zu beobachten. Beim Höhepunkt der Sonnenfinsternis erschien der Tageshimmel von Standorten oberhalb von 2.000 Metern deutlich dunkler - während die riesigen Schneeflächen viel schwächer und matter zurückstrahlten. Die verringerte Strahlungsenergie war sehr deutlich zu spüren. Man musste sich dicker anziehen.
In Salzburgs Bergen waren Freitagvormittag viele Skitourengeher unterwegs, die sich die Sonnenfinsternis von möglichst weit oben ansahen. In den Tälern war es eher diesig.
Mond verdeckte riesige Sonne
„Die riesengroße Sonne wurde vom vergleichsweise winzig kleinen Mond bedeckt“, sagt der Astronom Helmut Windhager: „Das liegt vor allem an den so unterschiedlichen Entfernungen. Der Mond liegt etwa 384 Tausend Kilometer von der Erde entfernt, die Sonne hingegen 150 Millionen Kilometer. Und es hat uns alle erstaunt, dass wir bei der maximalen Bedeckung doch einen ganz anderen Lichteindruck hatten, was bei einer partiellen Sonnenfinsternis eigentlich nicht vorhergesagt ist. Man hat es aber deutlich gemerkt. Es wurde den meisten auch ein bisschen kühl - vielleicht spielt da aber auch eine gewisse Anspannung eine Rolle, weil es so ein tolles und wunderschönes kollektives Naturschauspiel war.“
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Andrang gab es auch in der Salzburger Innenstadt. Die Arbeitsgemeinschaft Astronomie beim Haus der Natur hatte dort zur Beobachtung geladen und sechs Teleskope aufgestellt. Auch auf den Stadtbergen waren etliche Beobachter des Naturspektakels zu sehen.
Spezielle Schutzbrille erforderlich
Um eine Sonnenfinsternis gefahrlos betrachten zu können, gibt es spezielle Schutzbrillen. Diese waren in den vergangenen Tagen heiß begehrt und darum bei den Optikern in Salzburg vergriffen. Ohne geht es aber nicht, warnt auch Optiker Christian Zinnburg.
„Diese Brille hat einen speziellen Filter, der das Auge nachhaltig vor Schäden wie Netzhautablösungen schützt. Es ist jedenfalls nicht ratsam, irgendwelche anderen Filter zu verwenden und schon gar nicht, mit einer normalen Sonnenbrille in die Sonne zu sehen“, sagt Zinnburg.
Auch beim Fotografieren muss man sich schützen
Fotografen, die eine Sonnenfinsternis auf Bild einfangen wollen, müssen Augen und Kamera ebenfalls schützen, erläutert der Fotograf Mike Vogl. „Da gibt´s verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist ein spezieller Filter, der das starke Licht der Sonnenstrahlen abhält und den man in Fotofachgeschäften kaufen kann. Eine andere Möglichkeit ist, dass man zum Beispiel bei einer Spiegelreflexkamera eine Scheibe eines Schutzschirms für Autogenschweißen nimmt. Dieses Glas befestigt man vor der Kamera. Dann kann man direkt in die Sonne fotografieren, ohne dass etwas passiert. Und bei kleinen Kameras gibt es die Möglichkeit, die Schutzbrille davor zu halten.“
Die nächste Sonnenfinsternis, die in Salzburg zu sehen ist, wird es erst im Jahr 2026 geben. Dann soll der Mond die Sonne zu 90 Prozent bedecken.