Immer mehr ohne Wohnung: Politik ratlos

Ratlosigkeit herrscht in der Salzburger Politik angesichts der hohen Wohnungslosigkeit. Die Entwicklung bereitet den Sozialpolitikern zwar Sorgen, konkrete Lösungsrezepte haben sie aber noch nicht. In der Stadt Salzburg gibt es rund 1.500 Wohnungslose.

Das sind doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Hauptschuld daran seien vor allem die stark steigenden Mieten. 1.500 Menschen haben derzeit in der Stadt Salzburg keine eigene Wohnung, unter ihnen knapp 400 Kinder und Jugendliche. Sie müssen sich abmühen, tagtäglich in Notschlafstellen, bei Freunden und Bekannten oder in abbruchreifen Quartieren unterzukommen.

Schellhorn: „Neue Regeln in der Raumordnung nötig“

Die Salzburger Politik hat freilich keine konkreten Lösungen für sie parat: Die Wohnunterstützung für Mindestsicherungsbezieher zu erhöhen, koste sehr viel Geld und werde für die Betroffenen nicht viel bringen, heißt es aus dem Ressort von Soziallandesrat Heinrich Schellhorn von den Grünen - zu schnell würden die privaten Vermieter darauf reagieren und ihre Preise erhöhen, argumentiert Schellhorn. Stattdessen müssten mehr billige Wohnungen gebaut werden - etwa durch neue Regeln in der Raumordnung, fordert Schellhorn. Allerdings sind diese noch lange nicht fixiert.

Hagenauer: „Da gibt es nicht die gute Fee“

Auch die Salzburger Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer sieht für das Problem keine schnelle Lösung. „Das geht nicht auf ein Finger schnippen und es gibt nicht die gute Fee, die das sofort verbessern kann. Das sind langfristige Probleme, die man sich anschauen muss. Da geht´s von der Raumordnung bis hin zur Mindestsicherung, das ist ein Gesamtpaket“, sagt Hagenauer.

Die Stadt Salzburg zahle zurzeit rund sechs Millionen Euro pro Jahr an Hilfseinrichtungen für Wohnungslose, ergänzt Hagenauer. Allerdings weiß auch sie: Grundlegend lösen können das Problem wohl nur mehr günstige Wohnungen.

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