Natura-2000-Gebiete: „Wichtige fehlen noch“

Das Land Salzburg ist bei der Meldung von Natura-2000-Gebieten an die EU-Kommission säumig, kritisiert der Umweltdachverband. Primär geht es um die Bergmähder in Unken (Pinzgau). Doch mit den Grundbesitzern gebe es bisher kein Einigung, sagt das Land.

Schon vor Jahren hätte das Land seine Natura-2000-Gebiete an die EU-Kommission melden müssen, kritisiert der Umweltdachverband. Beim EU-Beitritt vor 20 Jahren verpflichteten sich Österreich und damit Salzburg, ökologisch wertvolle Gebiete unter Schutz zu stellen. Das sei bisher aber nur zum Teil geschehen. Am Dienstag wird neuerlich mit der EU-Kommission verhandelt. Weder zahlreiche Aufforderungen noch Strafandrohungen hätten dazu geführt, dass die Länder ihrer Pflicht nachgekekommen seien, kritisiert Umweltdachverbandspräsident Franz Maier: „Es fehlen wichtige Gebiete Salzburgs immer noch. Insbesondere geht es um die Unkener Bergmähder.“

Naturschutzreferentin Astrid Rössler sagt, der Grundeigentümer der Unkenberger Mähder habe bisher nicht zugestimmt. Es habe keinen Sinn, ein Gebiet gegen das Einverständnis des Grundeigentümers zu nominieren. Das stehe auch im Koalitionsvertrag.

„Beste auswählen - unabhängig vom Eigentümer“

„Ich kann diese Argumentation nachvollziehen - und es ist immer besser, wenn Grundeigentümer bei Naturschutzvorhaben einbezogen sind“, räumt auch Umweltdachverbandpräsident Maier ein. „Allerdings sieht die Richtlinie der EU vor, dass die bestgeeigneten Gebiete für den Schutz bestimmter Lebensraumtypen auszuwählen sind - unabhängig von den Eigentumsverhältnissen.“

Rössler will die Verhandlungen mit dem Grundeigentümer aber fortsetzen. Sie sagt, es gebe aber auch in anderen Bundesländern solche Bergmähder. Vielleicht gelinge es dort, sie unter Schutz zu stellen.

Link: