Carbo-Tech-Gekündigte: „Schwierige Situation“

Bei 17.000 Arbeitslosen im Land Salzburg sei die Lage für jene 220 Mitarbeiter „schwierig“, die bis Juli beim Karbonteilehersteller Mubea Carbo Tech in Salzburg-Liefering ihren Job verlieren. Ein Maßnahmenplan mit Ausbildungen ist in Arbeit.

Der 1. Mai wird für einen Teil der Carbo-Tech-Mitarbeiter auch der erste Tag in Arbeitslosigkeit sein. Bis zum Juli sollen alle 220 Kündigungen abgeschlossen sein. Insagesamt sind 120 Stammmitarbeiter und 100 Leiharbeiter betroffen. Diese Schlosser, Mechaniker, Spengler und auch die angelernten Mitarbeiter müssen auf dem schwierigen Arbeitsmarkt einen neuen Job finden: „Die Situation ist freilich eine schwierige“, weiß Siegfried Steinlechner, Arbeitsmarktservice-Chef in Salzburg. „Wir haben ein großes Arbeitskräfteangebot, das stetig wächst. Aber das heißt für die einzelnen Personen nicht, dass sie keine Chancen hätten. Es werden im Bundesland Salzburg Jahr für Jahr etwa 75.000 Beschäftigungsverhältnisse mit neuen Mitarbeitern in Unternehmen gegründet. In diesem Markt muss man sich bewegen lernen.“

Gemeinsame Arbeit an Maßnahmenplan

Die Firmenleitung, Betriebsrat, Land Salzburg und das AMS wollen jetzt einen Maßnahmenplan ausarbeiten, damit sich die Gekündigten weiterbilden oder umschulen lassen können. Im Schnitt sind die betroffenen Mitarbeiter von Mubea Carbo Tech 30 Jahre alt. Auch das sei ein Vorteil auf dem Arbeitsmarkt, sagt Steinlechner. Wie es für die rund 100 Leiharbeiter weitergeht, ist noch unklar. Sollten die Leiharbeitsfirmen keine Alternativjobs haben, werden auch Sie Hilfe vom AMS bekommen.

Die Mubea Carbo Tech Zentrale in Salzburg Liefering

ORF

„Kaufmännisches Hirn“ starb 2006

Mubea Carbo Tech wurde vor gut zwei Jahrzehnten aus einer Bastlerwerkstätte heraus gegründet. Karl Wagner, Werkzeugmacher und Kunststofftechniker, experimentierte schon früh mit Kohlefaser - ein Material, das zum Beispiel Fahrgastzellen in Autos sowohl leicht als auch extrem fest macht. Mit seinem Freund Ernst Zürcher baute Wagner Carbo Tech auf und aus. Aufträge für Porsche, für VW folgten, dann war auf einmal McLaren Kunde.

2006 kam Ernst Zürcher bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, das „kaufmännische Hirn“ im Unternehmen. In den Folgejahren stieg der einstige Pankl-Chef Ernst Wustinger ein, dann die Mubea-Gruppe aus Deutschland. Im Vorjahr verkaufte Karl Wagner seine letzten Anteil an seinem „Kind“ Carbo Tech.

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