„La Familia“: Angeblicher Anführer geständig

Im Prozess um die Pongauer „La Familia“-Bande ist der angebliche Anführer am Dienstag großteils geständig gewesen. „La Familia“ funktionierte offenbar nach strengen Regeln, auch wenn es die Angeklagten herunterzuspielen versuchen.

„Einer für alle, alle für einen“ - dieser Grundsatz galt in „La Familia“. Ein schiefer Blick, eine Provokation, ein Streit um ein Mädchen - schon rückten mehrere Mann an, um die Fäuste sprechen zu lassen. Der mutmaßliche Anführer, 19 Jahre alt mit türkischen Wurzeln, versuchte viele Vorwürfe der Anklage herunterzuspielen. Sein Spitzname „Escobar“ sei nicht nach dem kolumbianischen Drogenbaron gewählt, sondern nur aus Spaß. Der Slogan „Wir bleiben Ghetto“ - aus dem Lied eines Rappers, das ihnen einfach gefallen habe. Die Bandenjacken mit gekreuzten Säbeln sahen einfach nur gut aus.

Angeklagter beim "La Familia" Prozess im Landesgericht Salzburg

ORF

Kodex, niemals zur Polizei zu gehen

Den Namen „La Familia“ habe sich die Bande nur deshalb gegeben, weil die Gruppe den ganzen Tag stets zusammen war - nicht nach einem südamerikanischen Drogenkartell. Beim Platzsturm von Bischofshofen gegen israelische Fußballspieler - hier hätten die Israelis angefangen. Alle schriftlichen Drohungen im Internet, mitgelesen von Ermittlern, seien einfach nur Blödsinn. Aber es gab den Kodex, niemals zur Polizei zu gehen. Die Anklage zählt etwa zehn Mann zum harten Kern von „La Familia“.

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