Vignettensystem gegen Poller-Missbrauch

Etliche Autofahrer sind auch fünf Jahre nach Einführung der Poller in der Stadt Salzburg illegal unterwegs. Um künftig Betrug mit Poller-Fernbedienungen auszuschließen, wird jetzt überlegt, ein nicht-übertragbares Klebevignetten-System einzuführen.

Seit Polizei und Magistrat - wegen der Neutorsperre und den Altstadtbaustellen - verstärkt in der Hofstallgasse und den Fußgängerzonen kontrollieren, fallen immer mehr Autofahrer auf, die hier unerlaubt fahren.

So haben die Kontrollore gleich fünf Fälle beobachtet wie, zum Teil auch gegen Bezahlung, unerlaubt per Fernbedienung die Poller für die Ein- oder Ausfahrt ausgelöst wurden. Etliche Fernbedienungen wurden aber überhaupt weitergegeben, ärgert sich Christian Morgner, der Pollerbeauftragte der Stadt Salzburg. Morgner vermutet aber eine um ein Vielfaches höhere Dunkelziffer.

Poller

ORF.at/Christian Öser

Poller-Anlage am Mozartplatz

Selbstgebastelte Ausnahmegenehmigungen in Umlauf

Auch selbstgebastelte oder kopierte Ausnahmebewilligungen, die hinter Windschutzscheiben geklemmt werden, seien im Umlauf. „Ich würde davon abraten, das erfüllt schon den Tatbestand der Urkundenfälschung und wird bei der Staatsanwaltschaft angezeigt“, sagt Morgner.

Polizei und Magistrat wollen ihre Kontrollen verstärken und den Missbrauch der Innenstadtausnahmen ahnden. Neben Bewohnern stehen auch Berufskraftfahrer, Lieferanten, Handwerker und Gastronomen im Visier der Beamten. Außerdem wird im Straßen- und Verkehrsrechtsamt eine technische Umstellung überlegt. Mit einer nicht-übertragbaren Klebevignette mit integriertem Computerchip für die Windschutzscheibe könnte der Missbrauch gestoppt werden. Damit könnten Ausnahmegehmigungen jederzeit auch technisch deaktiviert werden.

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