Grödig: Kein Stadion-Ersatz, Spiele verschoben

Die nächsten Heimspiele des SV Grödig (Flachgau) werden wegen des desolaten Rasens im Grödiger Stadion auf Mitte März verschoben. Das beschloss die Fußball-Bundesliga am Donnerstag. Dem Verein droht jetzt eine Strafe.

Die kommenden beiden Heimspiele des SV Grödig wurden auf Grund der schlechten Platzverhältnisse in Grödig und eines kurzfristig nicht zur Verfügung stehenden Ausweichstadions verschoben. Die für Samstag geplant gewesene Partie gegen den WAC findet am 18. März statt, das ursprünglich für Mittwoch angesetzte Nachtragsspiel mit Sturm Graz geht nun am 11. März über die Bühne.

Desolater Rasen im Stadion in Grödig

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Der Rasen in Grödig ist unbespielbar

SV-Grödig-Manager Christian Haas hatte nach eigenen Angaben alle Möglichkeiten ausgeschöpft, ein Ausweichstadion zu finden: Linz, Pasching, Ried, Innsbruck und Red Bull Salzburg sagten ab. Das übermittelte Haas am Donnerstag dem Stadionausschuss der Bundesliga.

Disziplinarverfahren eingeleitet

Wegen der zumindest temporär fehlenden Verfügbarkeit eines Stadions leitete die Bundesliga deshalb ein Disziplinarverfahren gegen Grödig ein. Welche Konsequenzen das haben könnte, skizzierte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer so: „Laut Lizenzierungsbestimmungen hat der Senat die Möglichkeit, bei Nichterfüllung oder temporärer Nichterfüllung von A-Kriterien Verwarnungen auszusprechen, genauso wie Geldstrafen bis zu 500.000 Euro, Platzsperren. Am Ende der Fahnenstange wäre auch der Lizenzentzug möglich.“

Desolater Rasen im Stadion in Grödig

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Wegen der Nichtbespielbarkeit droht dem SV Grödig eine Strafe

In letzter Konsequenz könnte es auch zu einer Strafverifizierung kommen. Aber diese Möglichkeit werde mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ausgeschöpft, ergänzte Ebenbauer. Die Bundesliga wolle als Bewerbshüter eine sportliche Entscheidung.

SV Grödig: „Werden das hinbekommen“

Grödig-Manager Christian Haas gab sich angesichts des Disziplinarverfahrens gelassen: „Ich bin wegen des Verfahrens nicht beunruhigt, wir werden das hinbekommen“. Haas versteht die Aufregung rund um die Verschiebungen nicht ganz: „Es sind in den letzten Jahren viele Spiele in der Bundesliga abgesagt worden, wir sind da nicht der erste Club.“

Der Manager lud für Freitag einen Vertreter des Senats 5 nach Grödig ein: „Da will ich erfahren, welche Bereiche des Rasens genau ausgebessert werden müssen“, erklärte Haas. Die Grödiger müssen bis Montag ein Ausweichstadion nennen.

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Bundesliga will Regeln für Ersatzstadien ändern

Derzeit gilt das Kriterium, dass ein Stadion für maximal zwei Vereine als Heim- oder Ausweichstadion für Bundesliga-Spiele zugelassen werden darf. Stadien außerhalb des Gebiets des jeweiligen Landesverbandes, die weit mehr als 100 km vom Vereinssitz entfernt sind, dürfen nicht als Ausweichstadion zugelassen werden. Auch ein Platztausch ist nicht gestattet.

Über diese Bestimmung ist Ebenbauer nicht glücklich. Die Regeln für Ausweichstadion müssen angepasst werden, „um den Handlungsspielraum für die Zulassung eines Ausweichstadions insbesondere in Bezug auf die Entfernung zu erweitern. Dies erscheint auch in Hinblick auf die ständig steigenden infrastrukturellen Anforderungen sinnvoll.“ Bei der nächsten Bundesliga-Hauptversammlung werde der Vorstand eine entsprechende Änderung beantragen, „um die Wettbewerbssicherheit künftig besser gewährleisten zu können“, so Ebenbauer in einer Liga-Aussendung.

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