SALK: Betriebsversammlungen für mehr Gehalt

In den Salzburger Landeskliniken (SALK) forderten hunderte Pflegekräfte und medizinisch-technische Assistenten in einer Betriebsversammlung Donnerstagnachmittag höhere Gehälter. Sie wollen um ein Drittel mehr – so wie die Klinikärzte.

In der Pflege und beim medizinisch-technischen Personal in den SALK brodelt es. Unzufriedenheit und Ärger der Bediensteten waren bei der Betriebsversammlung fast mit Händen zu greifen. Die Gehaltskluft zu den Ärzten ist seit Jahresanfang weiter gewachsen. Das wollen die Pflegekräfte nicht länger hinnehmen. „Es sind mehrere Themen: Auf der einen Seite das marktorientierte Gehalt, das auch für die anderen Berufsgruppen dringend notwendig ist“, sagt SALK-Zentralbetriebsrätin Christine Vierhauser. „Deswegen unsere Forderung: 30 Prozent mehr auch für diese Berufsgruppen.“

Pflegepersonal und medizinisch-technische Assistenten bei der Betriebsversammlung in den Salzburger Landeskliniken

ORF

Bei der Betriebsversammlung am Donnerstag machten die Bediensteten ihrer Unzufriedenheit Luft

Die Zeit für Verhandlungen drängt, denn die derzeitige großzügige Vereinbarung über die Arbeitszeiten läuft nur bis 1. April. „Dann würde Schicht- und Wechseldienst eintreten“, sagt Vierhauser. „Und wenn Schicht- und Wechseldienst kommt, würde das zum Beispiel in der Pflege bedeuten, dass wir ab 1. April 60 Pflegepersonen mehr brauchen. Wenn wir die nicht bekommen, würde das eine klare Reduktion der Leistung bedeuten. Das würde in der Chirurgie West mit zehn OP-Tischen heißen, dass fünf geschlossen werden müssten.“

Klinkleitung: Nur Minderheit hatte 72-Stunden-Woche

Die Klinikleitung sieht das anders: Nur rund ein Siebtel der 2.000 Pflegemitarbeiter in den Landeskliniken habe bislang eine Arbeitswoche bis zu 72 Stunden - Bedingungen, wie sie bislang bei den Ärzten üblich waren. Die überwiegende Mehrheit des Pflegepersonals habe bereits jetzt einen geregelten Dienst von 39 Wochenstunden.

Eine ähnliche Diskussion gab es schon vor acht Jahren. Damals verhandelten die Ärzte des Salzburger Landesspitals 2,1 Millionen Euro pro Jahr mehr heraus. Der Pflegebereich wollte das auch - und bekam damals auch drei Viertel seiner Forderungen erfüllt.

Ärzte als Vorbild

Derzeit bezieht eine diplomierte Krankenschwester in den SALK ein Einstiegsgehalt von 2.045 Euro brutto. Rund ein Drittel mehr wären es 2.668 Euro. Das Einstiegsgehalt eines Pflegehelfers liegt derzeit bei 1.822 Euro brutto pro Monat, 30 Prozent mehr würden 2.369 Euro im Monat bedeuten. Das medizinisch-technische Personal würde dann statt 2.322 Euro monatlich dann als Einstiegs-Grundgehalt 3.019 Euro brutto verdienen.

Zur argumentativen Untermauerung werden auch die neuen Einstiegsgehälter bei den Ärzten herangezogen, die ja um rund ein Drittel angehoben werden. Ein Turnusarzt startet jetzt bei 3.513 Euro brutto monatlich, ein Assistenzarzt beginnt in den SALK mit 3.863 Euro pro Monat.

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Stöckl: 30 Prozent Plus unrealistisch

Die Spitalsleitung und auch die Landesregierung als Spitalserhalter weisen nun auf eine völlig andere Ausgangslage hin. Zudem seien die Gehälter in Salzburg spürbar höher als etwa im benachbarten Bayern. Die Gewerkschaft der Spitalsmitarbeiter wieder verweist auf Oberösterreich und Tirol, wo die Gehälter deutlich höher seien.

Gesundheits- und Finanzreferent Christian Stöckl (ÖVP) lehnt eine Gehaltserhöhung von 30 Prozent als unrealistisch ab. Das neue Landes-Gehaltsschema, das mit Juli kommt, werde für viele Pflegekräfte Verbesserungen bringen.

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