Impfskepsis bringt alte Krankheiten zurück

Bereits besiegt geglaubte Krankheiten wie Keuchhusten oder Masern kommen nach Österreich zurück. Seit dem Jahr 2011 sind die Zahlen deutlich angestiegen. Schulmediziner sehen den Auslöser dafür in der Impfskepsis vieler Österreicher.

Der kleine Stich bei der Impfung schreckt Viele ab - Kinder und Eltern gleichermaßen. Immerhin rund fünf Prozent der Österreich sind Impfverweigerer- Mediziner warnen allerdings: Diese Impfskepsis lasse hierzulande bereits besiegt geglaubte Krankheiten wieder aufleben. „Nehmen wir zum Beispiel Masern: Damit diese Krankheit ausgerottet werden kann, muss eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent gegeben sein. Das ist ein sehr hoher Prozentsatz, aber mit weniger kann diese Krankheit eben nicht ausgerottet werden“, sagt Salzburgs Landessanitätsdirektorin Heidelinde Neumann.

Tatsächlich gegen Masern geimpft sind aber nur rund 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher - ähnlich ist die Situation bei Keuchhusten. Ein drittes Beispiel: Die Kinderlähmung ist in Europa noch nicht ganz ausgerottet. Möglich, dass sie auch nach Österreich zurückkehrt, warnt die Landessanitätsdirektorin.

„Auch Kinderlähmung könnte zurück kehren“

„Die Einschätzung des Risikos, dass wir in Österreich wieder Kinderlähmung bekommen könnten, liegt im mittleren Bereich. Wesentlich höher liegt dieses Risiko für Südosteuropa. Dort könnten bei einer Krise durchaus auch wieder Fälle von Kinderlähmung auftreten, wie es sie derzeit beispielsweise in Ländern wie Syrien, Pakistan oder Afghanistan durchaus noch gibt. Wir impfen da in Österreich konsequent weiter, damit für den Fall, dass wir in eine Gefahr kommen, doch der größte Teil der Bevölkerung geschützt ist und sich so die Krankheit nicht ausbreiten kann.“

Eine Impfpflicht gibt es in Österreich nicht, in anderen EU-Ländern hingegen sehr wohl. Impfungen sind umstritten. Laut Umfragen glauben 40 Prozent der Österreicher vorbehaltlos an ihre Wirkung, die Mehrheit zeigt sich allerdings zumindest skeptisch.