Aufzüge „stehen nach 20 Zentimetern still“

Die Berichte über zwei Aufzug-Notstopps in der Stadt Salzburg haben Diskussionen über die Sicherheit von Liften verursacht. In beiden Fällen wurden Menschen verletzt. Doch Aufzügen „stehen nach maximal 20 Zentimetern still“, betont der TÜV.

Zwischenfälle mit Aufzügen, wie vor kurzem in einem Wohnhaus in der Salzburger Wolf-Dietrich-Straße, beunruhigen viele Liftbenutzer. Die Ängste sind aber unbegründet, betonen Techniker des TÜV Salzburg nach eingehender Untersuchung. „Wir haben gesehen, dass wenn hier der Geschwindigkeitsbegrenzer blockiert, der Fahrkorb auf Übergeschwindigkeit geht und maximal nach zehn bis 20 Zentimetern zum Stillstand kommt, an den Schienen blockiert und auch so nicht abstürzen kann“, sagt Jürgen Vorreiter vom TÜV Salzburg.

„Trotzdem ist der Notstopp für einen, der sich drinnen in der Kabine befindet, und nicht damit rechnet, ein unsanfter Halt“, weiß Vorreiter. „Ein Vergleich wäre, wenn man eine Stufe einer Stiege in einer steifen Körperhaltung hinunter springt. Dann wird man auch ein bisschen zusammengestaucht.“

Aufzugkabine in Liftschacht - von oben gesehen

ORF

Firma tauscht Aufzug-Führungen vorsorglich aus

Ein ausgeklügeltes System aus Gegengewicht, Geschwindigkeitsbegrenzer, Fangvorrichtung und mehrfach vorhandenen Tragseilen, macht einen Absturz unmöglich, sagen die Techniker. Allein der TÜV Salzburg überprüft jährlich 6.000 Aufzüge.

Eine gebrochene Führungsschuheinlage wie in der Wolf-Dietrich-Straße soll Kunden des Salzburger Aufzugdienstes aber keinen Ärger mehr machen, sagt Harald Kühberger vom Salzburger Aufzugdienst: „Wir haben uns dazu entschlossen, dass wir bei allen alten Aufzügen präventiv die Führungsgleitbacken austauschen - auch wenn die Gefahr, dass das bricht, sehr gering ist und es in den letzten Jahren nur ein oder zwei Mal vorgekommen ist.“ Ob sich auch weitere Firmen dieser freiwilligen Maßnahme gegen abrupte Notstopps anschließen, muss sich erst zeigen.

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