Dschihadismus-Prävention auch in Flüchtlingsheimen

In Salzburgs Flüchtlingsheimen soll jetzt Dschihadismus im Keim erstickt werden. Das kündigte die zuständige Landesrätin Martina Berthold (Grüne) an. Die Betreuer von Asylwerbern werden im Umgang mit religiöser Radikalisierung geschult.

Drei junge Menschen wollten bereits von Salzburg aus in den Dschihad ziehen, zuletzt eine 16-jährige in Salzburg lebende Tschetschenin, die vor drei Wochen auf dem Weg nach Syrien gestoppt wurde. Integrationslandesrätin Berthold baut jetzt die Prävention gegen Dschihadismus auch in den Flüchtlingsheimen aus: „Wir haben einerseits die Quartiersbetreiber zweimal im Jahr zu Workshops eingeladen und da explizit das Thema Dschihadismus, Islamismus und Extremismus hineingenommen. Darüber hinaus ist die Caritas sehr sensibel und informiert. Sie hat auch immer die Radikalisierungshotline und Informationen immer mit.“

„Keine Hysterie, sondern Augenaufmachen“

In den Schulen laufen als Reaktion auf die Rekrutierungsversuche radikaler Islamisten ja bereits Präventionskurse. Und auch jene Mitarbeiter, die sich um minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge kümmern, werden besonders geschult. Das sei wegen der zunehmenden Bedrohung auch in Salzburg notwendig, sagt Berthold: „Das ist keine Hysterie, sondern das ist ein Augenaufmachen, dass Extremismus, Gewalt, Übergriffe überall passieren können - auch in Österreich.“

Rund 1.800 Asylwerber leben zur Zeit in Salzburg. Die Mehrheit kommt aus den Krisenregionen Syrien, Afghanistan und Pakistan.

Sendungshinweis

In der Radio Salzburg „Mittagszeit“ wird heute zwischen 13.00 und 14.00 Uhr diskutiert: Wie viel Sicherheit braucht es gegen die Terrorismusgefahr und wo beginnt die Hysterie? Sie können telefonisch unter 0662 / 823 823 mitdiskutieren oder ein E-Mail an mittagszeit@orf.at schreiben.

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