Opfer eines Aufzugunfalls berichtet

Nach dem Aufzugunfall vergangene Woche in der Stadt Salzburg ist jetzt ein ähnliches Unglück bekannt geworden. Eine Pensionistin aus Salzburg-Aigen leidet noch heute unter den Folgen des Absturzes, der sich vor gut einem Jahr ereignete.

Liftfahren ist für Helga Strasser-Straßgschwandnter seit dem Unfall im November 2013 eine Tortur. Damals wollte die pensionierte Lehrerin mit dem Lift ins Erdgeschoss ihres Wohnhauses an der Aigner Straße fahren. Doch plötzlich gab es ein Knall, der Kabinenboden sackte weg, schildert die Pensionistin: „Zugleich mit dem Knall hat’s die Kabine geworfen und das Licht ist ausgegangen. Das war alles in einer Sekunde - das ist alles subjektiv dann. Mein einziger Gedanke war: Jetzt ist es aus, jetzt musst du sterben.“

Frau steigt in Aufzug

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Liftfahren ist für Helga Strasser-Straßgschwandtner seit über einem Jahr eine Tortur

Gehirnerschütterung, Verstauchungen, Knalltrauma

Die Pensionistin fiel zu Boden, ein Gitter traf sie am Kopf. Als sie wieder bei Bewusstsein war, drückte sie den Alarmknopf. Erst die Nachbarin Stefania Muresanu wurde auf den Unfall zwischen dem dritten und dem vierten Stock aufmerksam und holte Hilfe: „Ich habe schon ein bisschen Lärm am Gang gehört“, schildert Muresanu. „Dann habe ich eben diese Notrufklingel gehört.“

Helga Strassers-Straßgschwandtners Ehemann, die Hausmeisterin und die Nachbarin öffneten dann mit vereinten Kräften die Aufzugstür. Ihr Mann brachte sie ins nahe gelegene Unfallkrankenhaus. Ein Gutachter stellte eine Gehirnerschütterung, Verstauchungen, ein Knalltrauma und Tinnitus fest.

Helga Strasser-Straßgschwandtner

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Aufzugsdienst: „Ruckartiger Nothalt“

Für die Feuerwehr sind Aufzug-Einsätze Routine. Allein in der Stadt Salzburg wurde sie 300 Mal in den vergangenen zwei Jahren gerufen, schildert Berufsfeuerwehr-Kommandant Reinhold Ortler: „Meistens handelt es sich darum, dass die Fahrkabine nicht die Stockwerksgleiche - sprich das Niveau der Ebene erreicht. Und dementsprechend machen wir dann die Stockwerksgleiche sicher.“ Im konkreten Fall bei Helga Strasser-Straßgschwandtner war die Feuerwehr aber nicht gerufen worden.

Der Salzburger Aufzugdienst betreut den Lift in dem Wohnhaus von Strasser-Straßgschwandtner. Er betont aber ausdrücklich, es handle sich auch hier um keinen Absturz, sondern einen „ruckartigen Nothalt“. Wie in der Wolf-Dietrich-Straße sei eine Schiene gebrochen. Ihre Versicherung hat Helga Strasser-Straßgschwandtner bei den bislang entstandenen Kosten von 6.000 Euro für Behandlungen und Anwälte nicht unterstützt.

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