Immer mehr Regen unter 1.000 Metern im Winter

Der Klimawandel hat schon jetzt in Salzburg deutliche wirtschaftliche Auswirkungen - so etwa auf die Skigebiete: Schon in den vergangenen 15 Jahren hat der Winterregen bis 1.000 Meter deutlich zugenommen - ein Trend, der anhalten dürfte.

Die jährlichen Kosten durch das veränderte Klima werden bereits jetzt auf eine Milliarde Euro pro Jahr für ganz Österreich eingeschätzt - das geht aus einer Studie des staatlichen Klima- und Energiefonds hervor.

Und auch der für Salzburg besonders wichtige Wintertourismus spürt die Erwärmung. Den durch die milde Witterung im November und Dezember verursachten Rückgang beziffern Salzburger Touristiker mit bis zu 20 Prozent. Solche Winterstarts wie in dieser Saison werden kein Einzel-Ereignis bleiben, heißt es in der aktuellen Studie des Klimafonds. Vor allem Skigebiete unter 2.000 Metern Seehöhe müssten mit deutlich weniger Schneefall rechnen.

Skipiste mit wenig Schnee und viel Wiese

ORF

Im vergangenen Dezember regnete lange es sogar bis auf knapp 2.000 Meter - so wie hier in Obertauern

„Regenanteil hat schon spürbar zugenommen“

Der Trend geht schon längst in diese Richtung - das zeigen auch die Messreihen und Prognosen der Salzburger Wetterdienststelle der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „Die Winter werden auch bei uns wärmer - das spürt man auch am flüssigen Niederschlag“, sagt Bernhard Niedermoser, Leiter der Wetterdienststelle. „Der Regenanteil hat unter 1.000 Metern in den letzten 15 Jahren spürbar zugenommen. Man geht davon aus, dass dieser Trend weitergeht. In den ganz tiefen Lagen wird Regenanteil noch eher zunehmen. Und man geht auch davon aus, dass im Herbst - in den Monaten Oktober und November - der Regenanteil auch in Höhen um 2.000 Meter zunehmen wird.“

Auch mehr Hochwasserschutz notwendig

Der Klimawandel bedeutet für Salzburg also vor allem mehr Regen - und das oft in kurzen Zeiträumen als heftiger Platzregen oder Gewitter. Dazwischen dürfte es im Sommer auch mehr Trockenperioden geben - was vor allem die Landwirtschaft trifft. Der Wechsel zwischen Dürre und heftigem Regen wird auch höhere Ausgaben für den Hochwasserschutz nötig machen, sagt Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP).

„Jede Region muss für sich das Entsprechende machen“, sagt Schwaiger. „Und Faktum ist auch, dass die Klimaerwärmung stattfindet - noch dazu im alpinen Raum mehr als auf der Erdoberfläche. Wir haben bereits eine Erwärmung von 1,6 Grad. Wir merken das an den immer intensiveren Niederschlägen in immer kürzeren Zeiteinheiten, die uns auch beim Hochwasserschutz diese Probleme machen. Wir müssen wirklich an diesem Thema dranbleiben und nicht auf immer auf Ausreden warten, warum’s momentan jetzt nicht geht. Die Zeit, wo’s wirklich leicht geht, wird nie sein.“

Überschwemmte Wiese bei Hochwasser

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Mehr Regen bedeutet auch mehr Herausforderungen für den Hochwasserschutz

Allein im vergangenen Jahr wurden in Salzburg 66 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. Den Klimawandel selbst wird man damit nicht aufhalten, sondern höchstens die Folgen mildern können.

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